Bergfieber

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Bergjagd

Bergjagd pur in: Bergfieber

von Reinald von Meurers

1995 192 Seiten reich farbig bebildert, fester Umschlag – gebunden

Bergfieber – DAS Buch für jeden, der sich für Bergjagd interessiert
Inhaltsverzeichnis :

Einleitung………………..……………
Gemsen im Salzburger Land………………..
Gamsjagd als Lockjagd…………………...
Rekordgams in Anatolien………………….
Allgemeine Informationen rund um die Gams
Gamsjagd in Frankreich………………
Verbreitung……………….……….
Zoologie………………….……….
Das weiße Vlies: Schafjagd in Nordkanada…..
Der Pascha: Sechs Jagden auf einen Bezoar….
Nützliches zur Bergjagd
Wasserdichte Rucksacktonne…………..
Kleidung………………………….
Schuhwerk………………..……….
Sitzfilz………………………….
Schlafsackverbesserung……..……….
Zeltverankerung…………………….
Trinkschlauch……………..……….
Antibeschlagmittel für Brillengläser….
Kleinkram griffbereit……………….
Rund um Waffe und Kaliber zur Bergjagd
Der Schuß im Gebirge………………..
Treffpunkthilfe…………………….
Winkelschätzung…………………….
Sichere Hand im freihändigen Schießen…
Entspanntes Gewehrtragen…………….
Ideale Berg- und Pirschwaffe…………
Rotpunktvisier…………….……….
Schutz vor Reflexen…………………
Checkliste Bergjagd…………………
Artenschutz- und Veterinärbestimmungen……..
Sonnenschutz…………………………….
Höhenkrankheit…………….…………….

Wenige Exemplare von Bergfieber sind noch verfügbar (12 €)! Als Autor schreibe ich auf Wunsch gern eine persönliche Widmung hinein, wenn Sie es verschenken wollen.

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Leseprobe:

Anfang Dezember bin ich gegen Ende der Gamsbrunft bei einem Bekannten in den Alpen eingeladen, dessen Revier zwar weit unterhalb der Baumgrenze liegt, aber mit ausgesprochen steilen Hängen hochalpin wirkt.
Frisch gefallener, halb tauender, rund zwanzig Zentimeter hoher Schnee läßt das Pirschen über die steilen Hänge immer wieder in unkontrollierten Rutschpartien enden. Nur gut, daß kein “Salto mortale” dabei ist.
Wir fährten bei unserer Pirsch ganz frisch zwei starke Gams, die im Bergwald suchend umhergezogen waren, bekommen sie aber nicht in Anblick.
Nach zwei Stunden anstrengendem aber schönem Klettern steigt Peter zu einem Sitz ab, von dem wir gut eine fast senkrecht abfallende Felswand einsehen können, deren Felsvorsprünge mit hohem, aperem Gras und gelegentlich sogar Buschgruppen bewachsen sind. Sie liegt auf der Rückseite des Berges, auf dem wir die Gamsböcke frisch gefährtet haben.
Auf Peters Wunsch habe ich meinen Deutsch-Drahthaar-Rüden Castor mitgenommen. Der Beständer hat sich in den Kopf gesetzt, daß der hauptsächlich zur Hühnerjagd und gelegentlichen Nachsuchen geführte Hund auf einer eventuellen Schweißfährte nützlich sein könne.
Mittlerweile hat Peter in dem rutschigen, steilen Gelände seine Meinung revidiert, aber nun haben wir den Hund bei uns; er bringt mich durch Ziehen an der Umhängeleine immer wieder aus dem mühsam gehaltenen Gleichgewicht.
Als wir schließlich den Ansitz erreichen, wird er unter dem Baum angebunden, während wir gut gedeckt im Astwerk sitzen und den weiten Blick genießen. Meinem Gefährten Castor wird es bald zu kalt im Schnee, und er scharrt sich jede zehn Minuten im darunterliegenden Laub ein neues Lager.
Als wir im Hang einen zweijährigen Gams ausmachen, steigt unser Hoffnungsbarometer. Eigentlich müssen die Geißen, und damit die beiden starken Böcke, in der Nähe sein. Hoffentlich stört nicht die Bewegung des auf dem Schnee weithin sichtbaren, unruhigen Hundes.
Da, oben am Steilabfall, turnt suchend ein schwarzer Gams entlang. Schnell ist das Spektiv gerichtet und das Wild nach einigem Spekulieren angesprochen. Die Krucken sind gut gehakelt, stehen weit und hoch, die Zügel scheinen verwaschen, das Haar ist schwarz, und im Wildbret ist er stark. Der alte Bock paßt !
Doch für eine Kugel steht er auf gut 600 Meter Luftlinie über die Schlucht hinweg viel zu weit. Ob er absteigen wird ? Die Chance ist gering, jetzt scheint er sogar Verdacht geschöpft zu haben und äugt unverwandt in unsere Richtung.
Gut 15 Minuten verhofft der Bock prächtig im Berg, schwarz auf dem Schnee, wie eine Bronzestatue anzuschauen, während wir wie auf heißen Kohlen sitzen und innerlich beten, er möge sich zu uns in Bewegung setzen.
Castor ahnt nichts von unserem Beobachter und scharrt sich zu meiner Verzweiflung seelenruhig erneut ein anderes Lager aus dem Eichenlaub unter dem Schnee. Das sagt ihm nach wenigen Minuten auch nicht zu, er wandert wieder umher und kratzt ein drittes Lager. Meine verzweifelt gezischten Platz-Kommandos ignoriert er hochmütig. Oder kann er sie durch das aus der Tiefe kommende, laute Rauschen des Wildbaches nicht hören ? Er verdirbt uns wahrscheinlich die Jagd !
Noch steht der Gams oben in der steilen Wand und äugt weiterhin unverwandt zu uns herunter. Aber durch Castors Verhalten ist meine Chance sicherlich vertan. Der Bock wird sich hüten, in die Nähe dieses verdächtigen Hanges zu kommen.
Doch was ist das ? Plötzlich setzt er in eleganten Sprüngen steil bergab.
Von dieser unerwarteten Entwicklung des schon verloren gegebenen Jagdausfluges überrascht, mache ich mich schleunigst schußbereit. Die leichte Sauer Bockbüchsflinte im Kal. 7 x 65 R liegt fest im Anschlag, als der kohlschwarze Bock in rasantem Tempo immer näher kommt. Als er noch 200 Meter entfernt ist, heißt es fliegen lassen, andernfalls ist er unerreichbar in der Deckung des Nadelwaldes verschwunden.
Nur einen Augenblick verhofft der Gams, im Felshang hinter einer Tanne auftauchend, in einer fünf Meter breiten Lücke. Das Fadenkreuz zeigt sicher auf das Blatt, im Feuer reißt ihn das 9,7 Gramm FN Norma Teilmantel von den Läufen, jedenfalls ist er schlagartig unseren Blicken entzogen.
Peter meinte lachend, ich hätte einen Mordsdusel gehabt, der Bock läge sicherlich in der überriegelten, steilen, schneebedeckten Rinne unter der Felswand.
Wir sitzen noch fünf Minuten im Baum und suchen den Hang ab, dann hält es uns nicht länger am Platz. Doch erst müssen wir den steilen Hang durch die rutschige Rinne queren, um zum Anschuß zu gelangen.
Vorsichtig kerbe ich die Kanten der Bergstiefel in den Hang und lehne mich in den seitlich abgestützten Bergstock. Doch nach 50 Metern ereilt mich das Schicksal: Unter dem Schnee liegt ein Stämmchen, auf dessen glatter Rinde die Bergstiefel abrutschen. Immer schneller werdend, sause ich 50 Meter den Hang hinab, bis die nächste Baumgruppe meine unfreiwillige Schußfahrt beendet. Castors Leine ist mir gleich zu Anfang des Sturzes aus der Hand geglitten, als ich vergeblich versuchte, unter dem matschigen Schnee einen Halt zu finden.
Als ich mich von meinem Sturz aufrappele und den Schnee abklopfe, sehe ich ihn gerade noch im Wald verschwinden. Auf vier Pfoten ist er im rutschigen Schnee uns gegenüber entschieden im Vorteil !
Peter liegt ebenfalls schneebedeckt in einer anderen, nur zehn Meter vor mir stehenden Buschgruppe. Ein Moment der Unachtsamkeit während meines Sturzes hat auch ihn aus dem Gleichgewicht gebracht.
Als wir vorsichtiger weiterklettern, ertönt der tiefe Standlaut des Drahthaar über uns durch den Bergwald. Befreit atmen wir auf, offensichtlich liegt der Gams.
Wenig später stehen wir vor einem neunjährigen, abgebrunfteten Bock, der aufgebrochen nur noch 22 Kilogramm wiegt.
Ein- und Ausschuß sitzen in der Mitte der Blätter. Der Bart ist nur angedeutet, die Decke tiefschwarz und seidig, die Krucken hoch, weit ausgelegt und dick.

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