Jagdterrier Welpen sind da
Hurra, der Jagdterrier Wurf ist da, sieben pechschwarze Minihunde von 80 – 130 g krabbeln in der Wurfkiste und suchen instinktiv nach einer Zitze meiner fünfjährigen Jagdterrier Hündin. Schön, drei Freunde wollten unbedingt einen Abkömmling der spurlauten, kurz jagenden Hündin haben – das war dann der Anlaß, daß sie von einem anderen hervorragenden, ebenfalls intensiv jagdlich geführtem DJT (Deutscher Jagdterrier) gedeckt wurde, auch mit Papieren und den jagdlichen Prüfungen.
Nun wachsen die kleinen schwarzen Teufel wie die Spargel heran, meine Freunde können es kaum erwarten, ihre künftigen Begleiter, Helfer, Beschützer zu bekommen.
NEIN, einer mußte absagen, also ist die glatthaarige, ruhige “Blanca” noch zu haben und sucht noch ein passioniertes Herrchen/Frauchen. Abgabe 12.08.21 mit 12 Wochen.
Schade für mich, das tägliche Spiel mit den zunehmend einzelne, unterschiedliche Charaktere zeigenden Zwergen ist herrlich.
So, nun neigt sich die schöne Zeit der Teilnahme an der Welpenentwicklung dem Ende zu.
Die kleinen Racker sind nun fast 12 Wochen alt und raufen untereinander fleißigst, lassen aber auch wieder locker. Am 12–14. August gehen alle ihre Wege quer durch Deutschland.
Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Welpen aus einem Wurf sind. Sowohl im Aussehen als auch im Charakter- Dementsprechend haben sie bei mir alle entsprechende Kosenamen:
Tarzan und Victorine sind Spähtrupps, die sehr aktiv die Umgebung erkunden, Viktor der Große ruht in sich – man könnte ihn auch Buddha nennen – ein Alpha-Rüde. Sein “Spezi” heißt Compadre – er segelt im Kielwasser von Viktor.
Zwei kleine Hündinnen sind schon bei ihren neuen Herrchen/Frauchen und alle glücklich. Irma La Douce, jetzt Samba und Nuria (Licht).
Die anderen fünf sind auch in besten Händen gelandet, Viel Freude wünsche ich den neuen Besitzern – einige Kinder sind überglücklich über ihren neuen Freund/in, Beschützer/in!!!
Welpe frisch gewölft
Armer Wicht, ein Welpe ist nicht lebensfähig. Ich versuche ihn in der Sonne auf blanker Haut munter zu machen. Schade, es gelingt nur kurzzeitig. Eine Stunde nach dem Zusetzen zur Hündin mit den anderen Welpen ist er im Hundehimmel.
Frischgewölfte Welpen
Diese vielseitige und jagdlich extrem passionierte Hunderasse hat es mir angetan, ich führe sie seit vierzig Jahren als treue Begleiter.
Jeder sucht sich den ihn begleitenden Kamerad Hund nach seinen Gesichtspunkten aus. Mal überwiegt dieser, mal jener Aspekt.
An sich ist der Jagdterrier ein konsequent für die Jagd gezüchteter Hund. Er muß aber nicht auf der Jagd eingesetzt werden.
Als Pluspunkte beim DJT sind auch seine Wachsamkeit und Verteidigungsbereitschaft zu sehen. Allerdings gehört er in eine „feste“ Hand, die ihn energisch formt und führt. Ein DJT im Haus ist ein aufmerksamer Wachhund, der abschreckt, ins Auto dürfte sich auch kein Fremder wagen.
Jagdterrier Hündin Lea
Meine Prägung auf einen DJT erfolgte in der frühen Jugend; mein Vater besaß einige Jahre einen prachtvollen Jagdterrier -Rüden, namens Racker.
Außerdem zogen damals noch kleine Wanderzirkusse über die Dörfer. Einer davon hatte eine „Fußballmannschaft“ aus DJT.
Was war das ein Schauspiel für Kinder und Ältere, wie sich die wilde Jagd der schwarzen Gesellen mit vollem Engagement auf den Fußball konzentrierte… Ich sehe das Spektakel noch heute vor meinem geistigen Auge.
Vor 40 Jahren erfüllte ich mir den lang gehegten Traum, mir einen DJT anzuschaffen. Mein Vater warnte mich, sie seien über passioniert, zu scharf, würden tagelang revieren – einmal losgelassen, tagelang unterwegs, nur Ärger, ich sollte lieber einen Teckel nehmen.
Egal, als junger Mensch hört man eh nicht mehr auf die Eltern, man kann es mit Sicherheit besser machen und weiß sowieso alles besser…
Immerhin war ich so schlau, eine Hündin – als vermutlich anhänglicher als ein Rüde – zu nehmen.
Dieser DJT war eine zierliche Kleine – aber auch eine „Jagdpassion auf vier Pfoten“.
Wenige Monate später fand ich mich in Nordafrika auf einer Großbaustelle arbeitend wieder. Es war für uns beide ein jagdliches Paradies. Mit neugewonnen französischen und algerischen Freunden, teils „Pieds noirs“, wurden am Wochenende Wildschweine im Treiben gejagt. Mein Jagdterrier war als eifriger, bestens im dichtesten Gestrüpp stöbernder Hund hochwillkommen.
Meine kleine DJT-Hündin, höchst passioniert, kam dann nach einigen Wochenend-Jagden am Ende eines Treibjagdtages nicht zurück.
Die Trauer war groß, jeden Tag fuhr ich die 30 Kilometer ins Jagdgebiet, lief durch den Maquis, blies das Horn, pfiff und rief – nichts.
Völlig trockenes Gebiet, wie soll sie überleben? Aber die Sauen müssen ja auch schöpfen.
Nach einer Woche jagten wir wieder in diesem Wald, meine DJT-Hündin hatte ich schwersten Herzens als Totalverlust abgeschrieben.
Doch wer taucht nach dem ersten Treiben – abgemagert aber munter – wieder auf? Das Hündchen!
Aber nur, um gleich mit der Meute einheimischer Hunde fröhlich weiter zu jagen…
Immerhin kam sie abends zum Auto und kehrte danach immer wieder aus den Treiben zurück, sie hatte ihre Lektion gelernt.
Jagdpassion auf vier Pfoten
Wenige Monate später kam sie am Ende des letzten Treibens nicht zum Picknickort zurück. Ich lief die Waldwege bis zur Dunkelheit ab und fand sie schließlich, völlig erschöpft und mühsam humpelnd, im Schein der starken Taschenlampe.
Oh je, sie war von einer Sau schwer geschlagen worden; die Muskeln der linken Keule waren halb bis fast zum Knochen durchtrennt, sie schweißte stark. Es war ein Wunder, daß keine Hauptader getroffen war und sie überhaupt den Blutverlust überlebt hatte.
Kompressionsverband und nix wie heim und auf die 24/24 arbeitende Baustelle in meine Praxis. Dort hatte ich alles für die Kleine Chirurgie vorrätig, spülte und nähte mit Assistenz des algerischen Pflegers die Keule mehrschichtig zusammen. Und – trotz verschmutzter tiefer Wunde heilte es prächtig, allerdings hatte die Kleine nach einigen Wochen kaum Kraft in der Keule, humpelte aber fröhlich auf dreieinhalb Läufen durch die Welt und hetzte bei den Treibjagden weiterhin begeistert – aber nur kurz jagend. Ihre Verletzung hatte sich also positiv ausgezahlt.
Sie war auch extrem wasserfreudig und schwamm mir bei den Schnorkel-Tauchgängen hinterher und liebte es, weit draußen im Meer zu schwimmen.
Die folgenden Hündinnen wurden von klein auf neben dem Fahrrad in Form gehalten.
Jagdterrier neigen dazu, ihre Jagdpassion auszuleben – sie vergessen alles und jagen weit. Meine Hunde waren fast immer kurzjagend – ich glaube, sie wurden es, da sie immer aufpassen mußten, wo sich das auf dem Rad schnell entschwindende Herrchen befand.
Jagdterrier
Nun freue ich mich auf die kommenden Wochen, wenn die Kleinen ihre Augen öffnen und anfangen, die Welt zu erkunden, miteinander zu spielen, zu toben, zu kämpfen.
Welpen 2. Tag
Wie schön ist es, die Hündin zu beobachten, wenn sie mit ihren blinden Welpen zusammenliegt. Die Kleinen nuckeln und schlafen, nuckeln und schlafen…
DJT Welpen
Lebhaft ist es in der Wurfkiste, die Kleinen winseln, wenn sie Hunger haben, dann kommt die Hündin gleich an, leckt ihre Bäuchlein. Alles stürmt an die Zitzen