Navigation – auf drei Meter genau und unkompliziert zu vermitteln

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Navigation – auf drei Meter genau und unkompliziert

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Navigation hier drin ist schwer
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Ich finde mein Plätzchen auch so

Navigation: Navigation – auf drei Meter genau und unkompliziert zu vermitteln – what3words.com statt GPS: Wie finde ich bloß den Fernwechsel, zu dem man mich schickt? Wie vermittele ich am Telefon schnell und sicher meine Position für einen Notfall oder ein spontanes Treffen?

So knobelt mancher und versucht verzweifelt mit GPS Koordinaten und einem GPS-Gerät klar zu kommen.
GPS ist eine feine Sache, aber umständlich. Und die Weitergabe der Koordinaten am Telefon ist langwierig und eine Fehlerquelle.
Nun gibt es eine geniale neue App bei what3words. Auf drei Meter genau!
Das Start-Up nutzt die Satellitenkarten etc. und rastert die ganze Welt in drei mal drei Meter Sektionen, die jeweils mit einer individuellen drei-Wort-Kombination belegt werden.
Will ich nun also einem Jagdfreund den besten Ansitzplatz an einem Fernwechsel mitteilen, schicke ich ihm nur die Wörter-Koordinaten – z.B. http://w3w.co/geschickte.anpassen.winterspielen.
Alternativ über GPS Koordinaten (nach WGS84 System!) 42°28’03.1″N 2°18’46.3″E oder 42.467519, 2.312872
Er gibt die Drei-Wort-Kombination in seine App ein und findet den Platz auf Anhieb. Auch einfach und bestens, um einen Notfall schnell zu melden.
Man kann damit in seinem Revier prächtig alle interessanten Punkte bezeichnen und weitergeben. Anschuß, erste Schweißspur etc. ist ruckzuck und sicher kommuniziert.
Auch Treffpunkte in einer fremden Stadt zur IWA oder auf einer Messe, Flughafen, Autovermietung etc. etc. sind so schnell und leicht vereinbart. Ausprobieren und kommentieren…….
Links oben kann man Satellitenkarte oder Straßenkarte anwählen, rechts unten oder mit der rechten Maustaste die Karte vergrößern oder verkleinern. Famos!

Wie oft bin ich im Notdienst bei Hausbesuchen im ländlichen Hessen umhergeirrt und habe das ungenaue Navi verflucht. Nachts und im Regen oder Schnee mit der schweren Arzttasche – da kommt Freude auf. Oft blieb nur das erneute Anrufen beim Patienten und die Bitte rauszukommen – geht auch nur, wenn andere Personen dabei sind. Oder beim Besuch einer Firma/Behörde mit riesigem Areal und einer Hausnummer – ja bitte schön, wo ist der für mich geltende Eingang???? Mit 3-Wort-Kombination ist er präzise angegeben.

GPS Zahlen sind verwirrender und ein Zahlendreher schnell und unbemerkt geschehen, ein Buchstabendreher fällt auf. Z. B. Bundeskanzleramt: GPS 52.520437, 13.369281 mit Drei-Wort-Kombination: antworten.selten.adresse.
Man kann am PC unter https://map.what3words.com bequem die interessierenden Punkte abfragen und speichern oder als mail verschicken. Die mongolische Post und dortige Banken benutzen das System erfolgreich.
Im Zusammenspiel mit einer Navigations App – ich nutze Sygic (die warnt mich sehr zuverlässig vor Geschwindigkeitsübertretungen und Blitzern) funktioniert das bestens.
Also erst in Ruhe am PC über die what3words.com die Wortkombination für den gewünschten Punkt suchen, dann in der App eingeben. Nun klickt man auf das Navigations-Software-Symbol und los geht’s….

Ein Vorteil ist schon gegenüber GPS, daß man nicht das gleiche GPS Programm (z.B. WGS 84) auf beiden Geräten haben muß, um den angebenen Punkt auch sicher zu treffen.

Seit gut zwanzig Jahren nutze ich GPS und habe damit ganze Pygmäenstämme in Südkamerun durch den unbesiedelten, ihnen unbekannten Urwald in paradiesische Jagdgründe gelotst. (Originalzitat übersetzt: Oh nein Patron, nicht dorthin – da gibt es noch Menschenfresser“)
ABER: Es ist VERDAMMT umständlich GPS Koordinaten korrekt in die kleinen Geräte einzugeben – dagegen sind IBAN Kolonnen die wahre Freude.
Wie so oft gilt: Das Gute ist der Feind des Besseren…
Sprachbarrieren gibt es nicht, man stellt die Landessprache (selbst Afrikaans und Arabisch) ein und erhält die entsprechende Drei Wort Kombination. Und die ist leichter zu merken, einzutippen und ggf als fehlerhaft zu erkennen als Zahlenkolonnen..

Tja, man kann das Eine tun und das Andere auch. Ich habe mehrere GPS Geräte und nutze diese oft. Trotzdem halte ich das What3Words-System für sehr gut- vorausgesetzt man hat eine Internet-Verbindung und Mobilfunkempfang. Es kommt halt immer auf den Zweck an.
In Colorado hatte ich im Januar den Fall, daß das Fire Department mit dem Löschzug zu einem höchst gefährlichen Buschbrand auf einer Farm im Huerfano County unterwegs war und den Ort erst nach Umherirren und zig Telefonaten fand.

Um bei meinem Beispiel zu bleiben: Übermittlung per Telefon von „geschickte.anpassen.winterspielen“ ist sicherlich wesentlich sicherer als alternativ über GPS Koordinaten (nach WGS84 System!) 42°28’03.1″N 2°18’46.3″E oder 42.467519, 2.312872. (in Colorado natürlich den entsprechenden englischen flotten Wortdreier, in Frankreich den Französischen)
Einen Zahlendreher sieht man nicht, den Buchstabendreher aber wohl. In der Zentrale kann der Ort leicht am PC unter https://map.what3words.com nachgesehen werden, fall keine App auf dem Smartphone.
Und wenn ich meine Jagdfreunde/gäste zur Gamsjagd und Wapiti-Bären-etc. Jagd einweisen will, sind die Drei-Wort-Kombinationen wesentlich einfacher ins Smartphone einzugeben. Man benötigt kein zusätzliches GPS Gerät- falls Empfang gegeben ist!
In den Pyrenäen habe ich unter anderem Einstiege in chaotische Felshänge, die man auf drei Meter genau finden muß, sonst irrt man laaaaange durch unwegsames Gelände oder kommt gar nicht weiter. Schön, wenn es dazu noch dunkel wird und der Rucksack mit Wild ganz schön schwer ist. Da kommt richtig Freude auf…
Genauso in Colorado mit verschwiegenen Fernwechseln, Ansitzplätzen, isolierten Wasserlöchern etc.
Und m. E. hat what3words eine große Zukunft. Wenn schon Daimler und Telekom da einsteigen (die hat sogar die 3-Wort-Kombination am Eingang der Zentrale im Boden eingelassen!), und die mongolische Post mit der App ausliefert (statt: 100 Meter links nach dritter Tankstelle östlich Ulan Bator….), mongolische Banken bei der Kontoeröffnung und Führung die 3-Wort-Kombination als Anschrift akzeptieren…
Nochmal zur Praxis zum zweigleisigen Fahren – sicher ist sicher: Vorher in Google Earth oder Maps die interessierenden Punkte raussuchen, den Mauszeiger zwei Sekunden auf dem Punkt festhalten, dann die erscheinenden GPS Koordinaten speichern, ggf. weiterleiten, dann in www.what3words.com das gleiche Spiel (links oben Satellitenansicht oder andere einstellen, roten Punkt auf gewünschten Ort bringen, roten Punkt anklicken, dann per mail etc. weiterleiten… Schon hat man beide „Welten“ vereint.
Wie heißt es? „Das Gute ist der Feind des Besseren“
Mal sehen, wie sich das System weiter entwickelt, ich glaube, es hat Zukunft, weil es einfacher zu bedienen ist.

Allerdings braucht man eine Internetverbindung, um die App von what3words benutzen zu können – und die GPS Genauigkeit der Smartphones ist auch unterschiedlich, es gibt also noch Tücken im System.

Navigationsgeräte und -Software: Es gibt pro und contra für alles. Und „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“. Das gilt für Navis und Navigations Apps
Ich nutze drei verschiedene Navigations-Systeme intensiv in D.
Und da kommt man immer mal wieder in die Versuchung, kräftig zu fluchen, wenn man während des Notdienstes mitten in der Nacht, möglicherweise noch in Schnee oder pladderndem Regen mit der schweren Arzttasche den Eingang oder überhaupt den Ort sucht, zu dem man geschickt wurde. Das Navi (als Medion mit aktuellen Karten, eingebautes Navi in Oberklasse-PKW im Dienstwagen, oder als App: Sygic auf dem Smartphone) zeigen einen hypothetischen Ort an. Aber der Patient ist ganz woanders. Wenn man anrufen kann und bitten, daß jemand rauskommt und sich zeigt – schön. Wenn Patient/in alt, bettlägerig, allein – PROBLEM.
Mit What3Words wäre es leichter, da genau der Eingang gezeigt wird.
Offline-Navigations-App  Sygic will es demnächst implantieren. (Sygic kostet derzeit für Europa schlappe 12 Euronen – https://eshop.sygic.com/de/ – die hat man ruckzuck wieder raus, dank Blitzer- und komfortabler Geschwindigkeitswarnung – Head display = supereinfache Information über aktuelle Geschwindigkeit und Geschwindigkeitslimit)
Navmii – als kostenlose offline App – hat what3words schon integriert, ist aber mit Open Street Maps eher dürftig.

Genauso ätzend bei herkömmlicher Navi-Software– wenn ich größere Komplexe besuche, ist die Hausnummer für x Eingänge zutreffend, ich muß aber nur zu einem Bestimmten………

Und was ist mit Treffen bei einer Arena etc mit zig Eingängen? Per w3w gings schnell und sicher.

Noch ein Tip für Spanien-Besucher, die in einsamen Gegenden wandern: Da lohnt sich die App “My112”. Die sendet automatisch mit Absetzen des Notrufs an die Notrufnummer 112 die aktuelle GPS Position an die Leitstelle. Super. Wahrscheinlich wird es das bald auch fürs restliche Europa  geben. Tolle App für Android und IOS.

Und Spanien ist ein reiches Land mit gaaaanz einsamen Bergregionen, imposanten Burgen, alten Städten. Es ist unbedingt empfehlenswert, sich abseits der Touristenzentren an den Küsten zu tummeln