Schlangenleder und dünne Häute gerben

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Schlangenleder: Dünnes Leder selber gerben und Messerscheide beziehen:

Jäger und Sammler ergattern immer mal wieder eher ungewöhnliche Tiere, die man gern auf Dauer erhalten möchte.

In vielen Ländern sind Schlangen legal zu töten oder als Straßenopfer aufzuklauben.
Aber was dann damit tun? Dünnes Leder, wie Schlangen- oder Vogelhaut kann man nicht beim üblichen Gerber abgeben, möchte es aber erhalten. Früher hat die Deutsche Gerberschule in Reutlingen im Rahmen der Ausbildung einmal im Jahr Schlangenhäute gegerbt. Billig war es nicht.
Aber dünne Häute kann man leicht mit einer Mischung aus Spiritus und Glyzerin selber machen.
Erster Schritt ist Einsalzen für 14 Tage. Danach wird die Haut kurz in Wasser eingeweicht.
Dann macht man eine Mischung aus 50 Prozent Glyzerin und 50 Prozent Alkohol (Brennspiritus). Glyzerin bekommt man im Kosmetikaversan im Internet oder aus der Apotheke.
Nun soll in dieser Lösung die zu gerbende Haut für 14 Tage untergetaucht schwimmen. Auftrieb durch Luft oder Federn entfernt man mit Beschweren durch ein Gewicht, wie Glasteller.
Der Alkohol verdrängt das Gewebewasser; statt dessen wird Glyzerin eingelagert, die Haut bleibt geschmeidig und bietet keinen Nährboden für Fäulnisbakterien. Dickeres Leder muß entsprechend länger in der Lösung verbleiben.
Nach dem Herausnehmen wird die Haut mit einem Tuch trockengetupft oder gerieben. Schuppen der Schlangenhaut lösen sich ab und lassen das Muster in annähernd voller Farbengüte sichtbar werden.

Das gegerbte Leder ist geschmeidig und kann auch als Hutband genutzt werden

Wenn man die Schlangenhaut rund abzieht, kann man ganz simpel ein gegerbtes Stück in entsprechendem Durchmesser über eine Messerscheide ziehen und trocknen lassen Im Handumdrehen hat man eine attraktive, lang haltbare Messerscheide geschaffen.

Schlangenleder

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