Frühjahrsmüdigkeit

0
1224

„Oh jeh, was bin ich matt” stöhnen derzeit Viele. Der Winter ist am Ausklingen, die Frühjahrsmüdigkeit greift um sich. Ist das nun eingebildet oder doch real?

Frühjahrsmüdigkeit
Heilkräuter - Schafgarbe

Frühjahrsmüdigkeit ist häufig. Die Wissenschaft hat dazu noch keine konkreten Ursachen erforscht. Vermutlich macht die Umstellung von kurze auf lange Tage im ausklingenden Winter dem Regelsystem Körper zu schaffen. Schließlich bringt das autonome Nervensystem unter Ausschüttung von Hormonen und Enzymen den menschlichen Organismus in verschiedenen Organen unterschiedlich schnell von der kräfteschonenden Sparhaltung im kalten Winter zu erneuter Aktivität im Frühjahr.
Entwicklungsgeschichtlich stehen körperliche Aktivität bei Nahrungssuche und Fortpflanzung an, der Körper muß darauf vorbereitet sein.
Ähnlich wie beim Jetlag (Umstellung von einer Zeitzone zur Anderen) leidet man unter Müdigkeit, depressiver Stimmungslage, Kopfschmerzen oder Verdauungsstörungen.
Meistens hilft körperliche Aktivität im Freien: Raus an die Sonne, viel Licht, Sport treiben, zumindest schnell Spazieren gehen.
Selbst bei bedecktem Himmel wirken die Sonnenstrahlen über die Haut mit erhöhter Vitamin D Bildung.
Das kürzer wellige UVB-Licht wird durch die Atmosphäre wesentlich stärker absorbiert als länger welliges UV-A Licht.
Im Winter wird in nördlichen Gefilden durch die tiefstehende Sonne weitgehend UV-B in der Wolkenschicht ausgefiltert und kann somit nicht auf der Haut wirken.
UV-B-Strahlen bewirken aber in der Haut die Bildung von Vit D3.
Vitamin D-Mangel wird nach Auswertung von zig Studien fundiert als Co-Faktor für Krebserkrankungen (besonders Darmkrebs), Autoimmunerkrankungen, Infektanfälligkeit (30 Prozent höheres Risiko für Atemwegsinfekte bei einer Studie an knapp 19 000 Personen) Osteoporose angeschuldigt.
Was tun im ausklingenden Winter, wo immer noch der Anteil an Vitamin D- erzeugendem UV-B niedrig ist? Hier käme der gute alte Lebertran, den unsere Mütter uns eintrichterten, (Brrr) wieder zu Ehren. Nun als Fischöl in Kapseln schmackhafter verpackt.
So zeigte die Hordaland-Gesundheitsstudie aus Norwegen, daß die regelmäßige Einnahme von Lebertran vor Depressionen schützen kann.
(1997 bis 1999 bei rund 22.000 Einwohnern der Jahrgänge 1925/27 und 1950/51 : 8,9% der Befragten nahmen regelmäßig Lebertran ein und davon litten nur 2,5% an Depressionen, deutlich weniger als bei den übrigen Befragten.)
Aber Vorsicht, besonders bei Vitamin D Präparaten gilt: Maßvoll einnehmen, nicht überdosieren, nicht mehr als etwa 50 Mikrogramm pro Tag.
Fettreicher Fisch und Eier enthalten auch Vitamin D. Ein gekochtes Ei von 58 Gramm deckt 34 Prozent der empfohlenen Tagesmenge an Vitamin D eines Erwachsenen (wie auch 42 Prozent der Vitamin K- und 36,7 Prozent der Vitamin B12-Tagesdosis
Ansonsten empfehle ich nur sehr bedingt die Einnahme von Vitamin- oder Mineralstoffen in Tablettenform. Die Resorption im Darm ist deutlich geringer, als wenn sie eingebettet in Moleküle in der Nahrung aufgenommen werden, außerdem hat man dann noch wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe – Phenole, Carotinoide, Phytosterine etc. Und es schmeckt einfach!
Mehr zu Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen demnächst
Es gäbe noch viele andere Tipps, aber – in der Kürze liegt die Würze, also:
Raus ans Licht, reichlich Bewegung, (Treppensteigen nicht vergessen) und ein schönes Wochenende
Ihr RvM