Schweinegrippe 2009

0
1568

Schweinegrippe 2009 – Nun scheint die schon seit Jahren als Schreckgespenst Vogelgrippe an die Wand gemalte Grippe-Pandemie in anderer Viruszusammensetzung anzulaufen.

Schweinegrippe

Zur Schweinegrippe und der angefallenen Hysterie: Nach allem, was ich aus Internet und Erfahrungswerten herausfolgern konnte, ist der Virus als Kombination von Schweinegrippevirus, Vogelgrippevirus und Menschen-Grippevirus äußerst ansteckend und verbreitet sich derzeit schnell weltweit – auch in europäischen Ländern. Auffällig ist die hohe Todesrate in Mexiko und das bevorzugte Erkranken von jüngeren Personen.

Daher besteht nun die akute Gefahr einer schweren Grippe-Epidemie auch für uns.

Genaues weiß man nicht, die kommenden Tage werden bessere Informationen bringen.

Konsequenzen:

Gegen einen neuen Virus gibt es keine Impfung, die Entwicklung des Impfstoffes wird ca. 8-9 Monate dauern.

Eine medikamentöse Vorbeugung gibt es auch nicht, allenfalls kurzzeitig – wenn z. B. ein Familienmitglied erkrankt ist und enger Kontakt besteht.

Hier, wie auch bei der Behandlung während der ersten beiden Tage einer Grippe-Erkrankung, kämen die einzigen beiden antiviralen Medikamente gegen Virusgrippe zum Einsatz:

Zur Zeit ist das Virus noch empfindlich gegen Oseltamivir (Tamiflu), Behandlung mit 2 x 75 mg über 5 Tage, (Apothekenpreis EUR 32,50 rezeptpflichtig) – aber es hat wie jedes Medikament nicht nur Wirkung, sondern auch Nebenwirkungen – so wurden 2005 in Japan 34 Todesfälle nach Tamiflu-Einnahme berichtet.

Außerdem gibt es Zanamivir (Relenza, EUR

33,57 rezeptpflichtig, Behandlung mit 2 x 2 Inhalationen über 5 Tage = Dosis 20 mg).

Ob sich nun der Kauf und die Lagerung für den Fall des Falles lohnen, kann man schwer entscheiden, es kommt immer auf die Umstände an.

In jedem Fall sollte man erst die weitere Entwicklung der Epidemie abwarten.

Für jemanden, der abwehrschwach ist, würde ich den vorsorglichen Kauf und die Lagerung für sinnvoll halten. Dafür spräche, dass bei einer akuten Pandemie die Arztpraxen, Notfalldienste und Apotheken randvoll mit Erkrankten, Virus ausscheidenden Patienten wären, und es am Wochenende zu Verzögerungen bei der Einnahme antiviraler Substanzen käme. Entscheidend ist aber, dass die Behandlung sofort innerhalb des ersten oder zweiten Tages beginnt.

Sollte die Epidemie sich rasant zu einer Pandemie entwickeln, wäre es auch sinnvoll, Reisen mit dem Flugzeug und Meetings soweit wie irgend möglich einzuschränken. Mehrstündiges „Eingesperrt sein“ auf engem Raum mit eventueller virushaltiger Atemluft würde die Erkrankungsgefahr drastisch steigern.

Der Körper wird mit einer geringen Zahl von Erregern meistens fertig, kommen zu viel wird er krank – abhängig von der körpereigenen Immunabwehr.

Daher wäre es bei einer Pandemie auch sinnvoll, im Umgang mit anderen Menschen Abstand zu wahren:

Schütteln Sie keine Hände

Waschen Sie die Hände oft

Tragen Sie eventuell Mundschutz (simple „OP-Masken“ aus dem Baumarkt…)

(die Lehrmeinung ist, dass die Erreger weitgehend über Tröpfcheninfektion weitergegeben werden – andere Hygieniker warnen vor Ansteckung durch Berührungen von Treppengeländer etc.)

Dies ist nun auch der wesentliche Punkt, an dem Sie ansetzen können, um sich zu schützen:

Vitamin- und antioxidantienreiche Kost (keine Pillen), also mindestens fünfmal am Tag frisches Gemüse und Obst, dann im Epidemiefall täglich frische Zwiebeln (leicht gedünstet, sind sie gut verträglich), eine oder mehrere kleingedrückte Knoblauchzehen (mit einem Teelöffel Olivenöl eingenommen, riecht man auch kaum, da die „Stinkefraktion“ erst im Dünndarm verstoffwechselt wird) und mein Rezept – täglich frische Brennesseln – eine Handvoll Brennesselspitzen im Mixer mit einer reifen Banane……

Und – Vermeiden Sie Auskühlen. Hat man sich naßgeschwitzt, immer Kleidung wechseln und so schnell wie möglich duschen.

Denken Sie an die guten Ratschläge Ihrer Mutter: Kopf, Hals, Unterschenkel, Füße, Nierenpartien sollen warmgehalten werden. Auskühlung dort bewirkt reflektorisch eine Schwächung des Immunsystems..

Das wären so die wichtigsten Regeln – aber nun erst mal Ruhe bewerten und abwarten….

mfg RvM

03.08.09  Aktuelles zur Schweinegrippe/Neue Grippe

Mittlerweile hat sich der Pulverdampf etwas gelichtet. Die Schweinegrippe (Virus H1N1) ist in Deutschland jetzt auf Neue Grippe umgetauft worden. Politisch korrekt – man will die Schweine nicht diskriminieren – oder falls sich ein Mitglied einer Religionsgruppe ansteckt, bei denen Schweine unrein sind?

Egal, in jedem Fall kann man derzeit Entwarnung geben. Die Schweinegrippe verläuft sehr leicht im Vergleich zu den üblichen saisonalen Grippe-Epidemien.

Die wenigen Todesfälle sind kranke und abwehrschwache Personen – und bei einigen ist es unklar, ob die Grippe zum Tode führte oder nur eine von mehreren Erkrankungen zum Todeszeitpunkt war.

Daher ist auch keine Panik angebracht, es ist NICHT nötig, sich mit einem Virustatikum wie Tamiflu zu behandeln!

Einfach Bettruhe einhalten und Aspirin / Paracetamol 500 mg 3 x 1 Tablette… Viel trinken, viel Kräutertee mit ätherischen Ölen (Pfefferminz, Fenchel), Zwiebelpfanne (große oder mehrere kleine Zwiebeln aufschneiden und leicht in Olivenöl andünsten, dann mit geröstetem Weißbrot (dann schmeckts besser) futtern, steigert die Körperabwehr enorm.
Die Experten befürchten, dass sich der Virustyp in seiner Aggressivität verstärken kann. Das wäre dann sehr gefährlich, weil die Ansteckung sehr leicht von Mensch zu Mensch erfolgt.

Daher kann man ketzerisch gesagt, nur empfehlen, sich anstecken zu lassen – dann hätte man zwar einige unangenehme Tage mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerz vor sich, wäre aber anschließend gegen diesen H1N1 Virus immun – wahrscheinlich auch gegen eine veränderte Variante – falls die Veränderung nicht zu groß ist!

Ich benutze daher auch keinen Mundschutz beim Besuch erkrankter Patienten.

Es ist anzunehmen, dass die Grippe-Pandemie jetzt im August bei uns massiv anlaufen wird.

Bisher ging man im z.B. Wetteraukreis von einem Fall der Schweinegrippe aus. Gestern hatte ich im Ärztlichen Notdienst aber schon sieben Fälle zu behandeln  – alles Rückkehrer aus dem Urlaub:

Fall 1 Junges Mädchen aus Lloret del Mar Spanien – sie kam mittags im Reisebus mit ca. 70 Personen mit schon voll aufgeblühten Grippesymptomen an (Kopfschmerz, Fieber seit drei Tagen, Reizhusten). Daher wird sich die Mehrzahl der Mitreisenden im Bus angesteckt haben..

„Im Hotel in Spanien habe alles gehustet…“

Fall 2: Zwei junge Männer nachmittags mit einem anderen Reisebus aus Rimini zurückgekehrt:

Der eine schon drei Tage krank und auf dem Wege der Besserung (! Leichte Grippe! Keine „Rüsselpest“, wie auch die anderen Patienten keine Schnupfen-Symptome und katarrhalischen Lungenreizungen zeigten) Er hat sicher fleißig Viren im Bus verschleudert…

Der Zweite frisch gestern während der Busfahrt erkrankt, also massiv Keime abgebend.

Die Mitfahrer sind also massiv exponiert worden, da wird sicherlich fleißig der Virus weitergetragen werden.

Fall 4: Eine Familie mit vier Personen, die aus Großbritannien zurückkehrte – dort hätten auch die meisten Personen gehustet.. Unterschiedliche Symptome in allen Stadien einer Grippe-Erkrankung

ABER – bei allen Personen nur leichte Zeichen einer Grippe-Erkrankung!
Die andere – reguläre – Virusgrippe, die im Spätwinter und Frühjahr bei uns umlief, bewirkte wesentlich stärkere Krankheitssymptome.
Also, genießen Sie unbeschwert den Sommer – und falls es Sie erwischt, keine Panik, seien Sie froh, dass Sie dann höchstwahrscheinlich einen besseren Schutz gegen bösartigere Varianten der Schweinegrippe als durch die geplanten (unsinnigen) Massenimpfungen haben werden…