Hantavirus Zoonose auch in Deutschland, Herbstgrasmilben, Weiherhibbel

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Hantavirus – Zoonose – Herbstgrasmilbe – Weiherhibbel

Hantavirus Herbtsgrasmilbe
Juckende Hautbisss
Erdhörnchen
Erdhörnchen Colorado
Hantavirus
Chipmunk Colorado

In der Umwelt wird man immer mal wieder mit unerwarteten tierischen Kontakten „erfreut“.
So deponieren eigentlich possierlich aussehende Tiere Hinterlassenschaften, die sehr unappetitlich sind. Aber nicht nur dies, sondern auch Keime oder Parasiten in sich tragen, die auf den Menschen überspringen und diesen krankmachen. Das nennt man dann Zoonosen.
Im letzten Jahr schafften es in Baden Würtemberg sogar die Rötelmause in die medizinische Hitliste. Mäuse übertragen Krankheiten mit ihren kleinen Kötteln, aber auch über Urin und Speichel. Rötelmaus und auch Wanderratte sind oft mit einer Form von Hantavirus infiziert und scheiden ihn aus. Durch die Aufnahme von keimhaltigem Staub kann der Mensch schwer erkranken, es kommt in anderen Kontinenten sogar durch Nierenversagen zu Todesfällen.
Erst seit 1993 wurde der Hantavirus in Nordamerika als gefährlicher Erreger einer tödlichen Lungenentzündung erkannt und wurde meldepflichtig.
Bis Januar 2017 wurden 728 Fälle berichtet, davon verstarben 36 Prozent. Das Durchschnittsalter betrug 38 Jahre.
Das Hauptvorkommen liegt in den südlichen Rocky Mountains in den “Four corner states”, also den rechteckig geschnittenen aneinandergrenzenden Bundesstaaten Colorado, New Mexiko, Arizona und Utah.
Das Virusreservoir ist in Mäusen angesiedelt und deren Mäuseköttel und Urin verbreiten den Virus in Staubform. Daher gab das renommierte staatliche CDC (Center for Disease Control and Prevention) strenge Richtlinien aus, die auch für andere Länder beim Säubern und Renovieren von Gartenhütten oder durch Nagetiere verschmutzten Räumen vorbildlich sein können:
Geschirr, Kochutensilien und Bestecke immer mit heißem Seifenwasser abwaschen und mäusesicher verschließen. 30 Minuten lang lüften, bevor man saubermacht. Handschuhe tragen, alle verdächtigen Plätze mit Desinfektionsmittel sorgfältig nass sprühen und naß aufwischen. Für größere Flächen eine Lösung aus Bleichmittel anfertigen, Aufwaschlappen verbrennen oder entsorgen.

In Europa ist das Hantavirus nicht so gefährlich wie der in den USA vorkommende Sin Nombre-Virus, aber im letzten Jahr gab es in Baden Württemberg eine Zunahme um das Zwölffache von 77 Erkrankungen in 2016 auf 928 Fälle bis Mitte Dezember 2017. Bisher wird nur ein Todesfall berichtet.
Hauptsächlich werden von „unseren“ Virustypen die Nieren entzündet. Daher heißt das Krankheitsbild Hämorrhagisches Fiebers mit renalem Syndrom (HFRS), auch Nephropathia epidemica (NE). Typisch sind sind hohes Fieber, Men, Kopfschmerz, Bauchschmerzen und akutes Nierenversagen.
Schwerpunkt der Erkrankungswelle in BW war der Mai mit bis zu 61 Fällen pro Woche.
Man nimmt an, daß sich die Bestände der Rötelmaus durch die vorangegangene Bucheckernmast stark vermehrt hatten.
In Norddeutschland ist eine andere Mausart Reservoir für einen untzerschiedlichen Virenstamm, der eher Lungenentzündungen hervorruft.
Für den beruflichen Einsatz in Außenanlagen mit Mäuse- und Rattenkot sollte man also in jedem Fall PSA – Persönliche Schutzausrüstung tragen.
Schaltschränke wird man nicht mit Desinfektionsmitteln besprühen dürfen, also muß man unbedingt bei Verschmutzungen mit Tierkot Schutzkleidung tragen, Handschuhe, Nasenmaske und Mundschutz und hinterher alles entsorgen und sofort gründlich Hände und Gesicht waschen.
Und beim Säubern von Hütten und Anlagen in der Natur erst mal alles besprühen, mit Nasenmasken, Mundschutz, Schutzhandschuhen. Dann wird feucht aufgewischt, so daß kein Staub aufgewirbelt werden kann.

Sind Tierleichen zu finden, sollte man immer von Infektionsgefahr ausgehen und diese wenn nötig nur nach dem Anlegen von PSA entsorgen. Wichtig in jedem Fall: Staubexposition vermeiden, also ggf. in nasse oder feuchte Krepptücher einschlagen, am besten mit Desinfektionsmittel.

Tauben hören sich ja schön an, wenn sie gurren, aber ansonsten hinterlassen sie viel Mist. Eine Taube produziert pro Jahr über zwei Kilo trockenen Kot. Das hat man im Orient früher in Taubentürmen genutzt, um den kostbaren Dünger zu erhalten. Heute verschmutzt er einfach nur die Umwelt und technische Anlagen. Taubenkot enthält eine Reihe den Menschen krankmachende Keime: Besonders schwerwiegend, teils tödlich, die Erreger der Papageienkrankheit Chlamydophila psittaci, welche schwere Lungenentzündungen hervorrufen
Außerdem besteht öfter Befall der Ausscheidungen mit Campylobacter jejuni, der schwere Durchfallerkrankungen erzeugt.
Ist mit Taubenkot zu rechnen. sollte unbedingt die Arbeitsanweisung gemaß der BG-Handlungsanleitung Taubenkot
http://www.bgbau.de/koop/forschung/downloads/handlungsanleitung-tk.pdf erstellt, herangezogen und befolgt werden.

Tauben haben auch Zecken und Milben, die den Menschen vorübergehend befallen können und zumindest stark juckende Bisse, ggf. Allergien erzeugen. Typisch für Milbenbisse sind ganze Serien von kleinen, roten Stellen, besonders in Achselhöhle und auch Gürtelbereich.
Gegen den Juckreiz hilft zum Beispiel Anaesthesulf Lotion, das man bei Windpocken-Beschwerden einsetzt.
Weitere unangenehme gesundheitliche Beeinträchtigungen in der Natur können durch Herbstgrasmilben hervorgerufen werden.
Diese Laufmilben lauern in Kolonien auf Grashalmen und Baumstümpfen auf Warmblütler. Wenn man sich also bei Sonnenschein ins aufgewärmte, trockene Gras zu einem Päuschen setzt, oder Holzfürs Feuer zerkleinert, kann man schnell zum Opfer werden.
Allerdings erzeugen sie nur ganze Serien von scheußlich juckenden Hautreizungen, die nach Tagen abheilen – wenn man sie nicht aufkratzt.

Im Freizeitbereich kann auch beim Baden in durch Entenkot verschmutzten Gewässern eine Zerkarieninfektion „Weiherhibbel“ auftreten.

Wespen:

Manchmal findet man Wespennester dort, wo man sie partout nicht haben will. Vorsicht: Wespen sind sehr aggressiv, hier sollte man nur mit Imkerschutzkleidung, zumindest mit einer Kopfhaube und Handschuhen, welche auch das Ärmelloch verschließen, diese beseitigen.
Wer eine hochgradige Allergie gegen Wespen- oder Bienenstiche hat, sollte entsprechende ärztlich verordnete Mittel gegen einen Schock mit sich führen.