Streß und Burn-out
Streß und Burn-out: Streß bedeutet geistige Anforderungen, bei denen Aktivitätshormone erzeugt werden. Wenn diese nicht abgebaut werden, wirken sie sich auf den gesamten Organismus aus.Unter anderem ist Streß eine wesentliche Ursache für Bluthochdruck.
So war Bluthochdruck bis Anfang der 50er Jahre selten, danach stieg die Erkrankungsrate deutlich an. Heutzutage ist Hochdruck (über 140/90 mm Hg) Volkskrankheit und neben Übergewicht ein Hauptschuldiger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, besonders Herzinfarkt, Schlaganfall.
Oft ist der steigende Blutdruck unbekannt. Wie sagt so treffend der hessische Volksmund bei Ärger (=negativer Streß-Disstreß): „Ich bekomme soooo einen Hals“.
Damit wird das Engegefühl im Hals ausgedrückt. Wenn Sie das fühlen, sollten die Alarmglocken klingeln, lassen Sie Ihren Blutdruck messen.
Man kann hohen Blutdruck in Maßen auch durch körperliche Aktivität senken und seiner Entstehung vorbeugen.
Hier schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Streßhormone sind in unserer Entwicklungsgeschichte gebildet worden, um schnell Jagderfolg zu haben oder um sich schnell vor dem Höhlenbär oder sonstigen Ungeheuern in Sicherheit zu bringen; also um schnell muskuläre Höchstleistung zu vollbringen. Mit körperlicher Aktivität verbrennen wir diese (Katecholamine) Streßhormone.
Bewegung und Pulssteigerung wirken aber auf den ganzen Körper und verhindern oder verzögern viele andere Erkrankungen, es lohnt sich also, aktiv zu werden.
Amüsant ist die Empfehlung, sich nur auf einem Bein stehend, die Zähne zu putzen. Es ist eine hervorragende Übung, den Gleichgewichtssinn zu fördern.
Das habe ich gleich ausprobiert – Dunnerlittchen – eine verflixt wacklige Haltung in muskulärer statischer Haltearbeit – und die wenigen Minuten haben mir am Folgetag einen deutlichen Muskelkater beschert
Aber, wie schon mehrfach gepredigt, ist das konsequente Fahrstuhl-Verweigern und dafür Treppensteigen bei uns Bürohengsten überall möglich. DAS kann man sehr gut in seine Tagesroutine im beruflich angespannten Alltag integrieren.
Das führt bei mehreren Etagen dazu, daß man ganz schön pustet = Puls beschleunigt, Stresshormone verbrannt, Herz-Kreislaufsystem gefördert.
Die Sportmedizin hat schon länger herausgefunden, daß bereits ein moderates körperliches Training eine starke Steigerung der Fitness und damit weniger Herz-Kreislauf-Diabetes-Krebs-Erkrankungen bewirkt. Das ist es doch wert, sich ein wenig zu kasteien!
Wir müssen den Auswirkungen der sitzenden Tätigkeit entgegensteuern. Wer mehr als vier Stunden am Tag im Sitzen arbeitet hat ein deutlich gesteigertes Risiko zuckerkrank zu werden, Diabetes mellitus droht!
Wenn der Streß (Anforderungen jeglicher Art: Arbeitslast, Zeitdruck, Autobahnstau, private Probleme, Steuer-Erklärung etc. etc.) übermäßig wird – oder als übermäßig empfunden wird, und andere Faktoren, wie fehlender Einfluß in die Planung und den Ablauf der Arbeit, Mobbing etc. dazukommen, kann es zum Burn-out = psychischer Zusammenbruch kommen. Man muß also rechtzeitig vorbeugen und den Streß neutralisieren.
Faktoren, die Burn-out vorbeugen können, bezeichnet man als Ressourcen.
Ressourcen können einfach und auch ganz komplex sein:
Ressource 1)
Typisches Streß-Syndrom: Müde heimkommen, Kopfweh, unkonzentriert:
Ressource ganz simpel: Jetzt hilft ein heißes Bad, so heiß, daß man denkt, Ups, das verbrennt die Haut. Also in die Wanne steigen, wenn es gerade noch verträglich ist, und heißes Wasser zulaufen lassen.
Durch die Weiterstellung der Blutgefäße in der Haut werden Streßhormone abgebaut, ähnlich wie bei Sauna, Hammam, autogenem Training.
Womit wir bei weiteren Ausgleichsmöglichkeiten wären – gehen Sie ins Thermalbad, nutzen Sie die Angebote für Sauna, Dampfbad, entspannungsübungen.
Ressource 2: Psychischer Ausgleich durch eine erfüllte Beziehung.
Tja, ich weiß, es läuft zwischen den Geschlechtern oft nach Tolstois Buchtitel „Krieg und Frieden“, trotzdem…
Ressource 3: Psychischer Ausgleich durch Freude und Lachen, sei es durch ein Buch, einen Film, Treffen mit Freunden, Vereinsleben, Hobby, Kulturleben, Sonstiges.
Ressource 4: Haustier.
Im Film „Wallstreet“ sagte Michael Douglas als fieser Börsenhai so treffend zu seinem „Lehrling“ : „Brauchst Du einen Freund, kauf Dir einen Hund!“ Es gibt nichts Vergebenderes als einen Hund…
UND ein Hund sorgt für regelmäßige Bewegung an der frischen Luft.
Das ist gut für Leib und Seele.
Ressource 5:
Kreislauftraining, Früher gab es das Trimming 130, es ist auch ganz hervorragend zuhause auf dem Heimtrainer – nach dem Aufstehen – in die Tagesroutine der Berufstätigen zu integrieren. Viermal pro Woche muß mindestens über 10, besser 15 Minuten so trainiert werden, daß der Puls dauernd mehr als 130 Schläge pro Minute beträgt.
Dieses Training im Ausdauer- ( aeroben ) Bereich steigert Ihre Leistungsfähigkeit enorm und beugt Herz-Kreislauferkrankungen vor.
Sie können durch regelmäßiges Trimming 130 vom Alter von 40 bis 70 Jahren Ihre Leistungsfähigkeit nahezu konstant erhalten. Ist das nicht ein erstrebenswertes Ziel ?
Radfahren und Schwimmen sind besonders bei Übergewicht schonender für die Gelenke als Joggen. Entscheidend ist der Puls von 130 oder mehr Schlägen pro Minute.
AM BESTEN: Trainieren Sie regelmäßig zu bestimmten Zeiten mit dem Heimtrainer ! Erfahrungsgemäß ist der Trainingsblock morgens vor dem Duschen am leichtesten in die Tagesroutine einzugliedern. Lesen Sie dabei vom Stehpult oder schauen Sie Video.
Wesentlich beim Erfolg körperlichen Trainings ist u. a. die dadurch bewirkte Ausschüttung eines insulinähnlichen Hormons: iso-IGF I. Es bildet sich in den körperlichen Bereichen, die beim Sport belastet werden. Iso-IGF I dockt an jenen Körperzellen an, bei denen auch Insulin seine Wirkung entfaltet, und führt vermutlich zu einer Proteinbildung in den Zellen. Die Folge: Auch im Alter bilden sich vermehrt Muskeln, neue Adern und Nervenverbindungen.
Durch die Anstrengung werden die Streßhormone verbrannt.
Ressource 6:
Entspannungsübungen – „Viele Wege führen nach Rom“: Es gibt eine ganze Reihe an Techniken, sich zu entspannen und über die Rückkopplung im Stoffwechsel die Streßhormone abzubauen:
Yoga (Gelenkigkeit erforderlich, neben der meditativen Entspannung werden die Muskeln auch gedehnt)
Progressive Muskelentspannung, Schattenboxen und vieles mehr.
Jeder hat seine Präferenzen, meine ist das Autogene Training = AT.
Nicht umsonst wird AT auf Englisch „Self Hypnosis“ tituliert. Ein Vorteil des AT ist, daß man sich nach den üblichen Entspannungsformeln motivierende Sätze vorsagen und so eine positive Stimmung erzeugen kann.
Zum Beispiel „Ich schaffe diesen Termin, ich kann die englische Literatur bearbeiten“ etc. = Selbsthypnose, damit werden Berührungsängste und Depressivität abgebaut
Und es gibt noch etliche weitere Ressourcen, besonders bei der Arbeitsorganisation.
So, nun wünsche ich Ihnen schöne Tage und hoffentlich bald Sonne – gehen Sie raus, lassen Sie die Sonne auf Ihre Haut scheinen, das bildet Vitamin D, welches eine positive Stimmung erzeugt..