Jagen Weltweit JWW Nr. 1- 1990

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Telegramme S. 6
Fit für die Welt S. 28
Reisen ohne Risiko, Gesundheitstips für Polen S.48
Jagen in Nordamerika S. 58-65
Jagdmöglichkeiten in den USA S. 64

Jagen in Nordamerika, Fitnesstraining, Gesundheitstipps Polen  Jagrn Weltweit Nr. 1-1990 Telegramme  aus aller Welt
Das im Sahel Gürtel liegende Subsahara Land Burkina Faso, den meisten Jägern unter dem alten Namen Ober Volta bekannt, scheint sich langsam als Jagdland zu etablieren. Mittlerweile gibt es mehrere Jagdreiseunternehmen, die ihre Dienste im klimatisch günstigen und touristisch interessanten Land anbieten. Neben Löwe und Büffel kommen Roan Antilopen vor. Die einheimischen und ausländischen Anbieter werben meist im französischen Raum.

Sambia
Das ehemalig klassische Jagdland Sambia wurde leider durch staatliches Mismanagement und Autoritätsgerangel bei der Vergabe der lukrativen Lizenzen an Safariunternehmen im Ruf stark geschädigt.
1988 war es durch plötzlichen Entzug des Jagdrechtes eingesessener Berufsjäger zu einem Chaos mit ausgesprochener Überjagung gekommen.
So befanden sich in der Mulobezi Game Management Zone  im Süden
des Kafue Nationalparks mehr als 70 Jagdgäste. Im extremsten Fall führten gleichzeitig elf verschiedene Jagdführer sechzehn Gäste zu Billigtarifen.
So traf ein amerikanischer Gast neben vier Jagdführern fünf anderen Jägern und drei Begleitern in „ seinem „ Camp an. Immerhin hatte er es noch besser als die Jäger im Nachbarcamp, wo sich neun Gäste mit fünf Führern und noch drei Gruppen einheimischer Jäger die Jagd teilen mußten.
Tagelange Pirschen ohne Anblick und ohne Fährten von größerem Wild sind dann unausweichlich.
Inzwischen ist das Wildlife Management in Sambia reorganisiert worden, hoffentlich erreicht es in einigen Jahren das Niveau des Nachbarlandes Zimbabwe, in dem der Wildbestand stetig hoch und qualitativ gehalten wird. Schnelle Dollars sind mit Lizenzjagd dieser Art nur einmal zu verdienen, dann bleiben die Gäste aus.

Äthiopien:
Die Jagd auf starke Elefantenbullen ist nur noch in wenigen Ländern aussichtsreich. Der 100 Pfünder, d.h. 46 kg pro Zahn war unteres Limit der Eintragung in das berühmte Rowland Ward Buch für afrikanisches Großwild. Die Hoffnung auf einen solchen Bullen zu stoßen ist äußerst gering.
Erstaunlicherweise sind im vom Bürgerkrieg zerrütteten Äthiopien in den letzten Jahren wiederholt kapitale Elefanten erlegt worden. So fiel in Bebeka ein Jumbo mit 102 und 95 Pfund, sowie ein anderer mit 121 und 116,5 Pfund Zahngewicht. Der Durchschnitt scheint bei 50 bis 70 Pfund zu liegen.
Attraktion für die starken Bullen scheinen die Kaffeefelder von Bebeka zu sein. Sie erleichtern in der verkehrsmässig erschlossenen Region auch die Jagdausübung, welche sonst in Äthiopien nur  mit Tagesmärschen von bis zu zwanzig Kilometern möglich ist.
Die Abschußzahlen der letzten Jahre sind deutlich steigend, wobei die besten Gebiete in Tepi und Bebeka liegen. 1983/4 wurden drei Elefanten, 1984/85  zwei Elefanten, 1985/6  sechsundzwanzig Elefanten, 1986/7 siebenunddreißig Elefanten, 1987/8 vierundvierzig Elefantengestreckt.
Man darf allerdings nicht verschweigen, daß auch viele Safaris enttäuschend ablaufen.
Ein deutscher Jäger gehörte zu den Glücklichen, er erlegte 1989 einen Rekordelefanten mit 133 und 125 Pfund Stoßzahngewicht bei  64 cm Umfang des größeren Zahnes ! Das ist der drittstärkste Elefant aus Äthiopien in den letzten Jahren. Die beiden stärkeren wogen um 140 Pfund pro Zahn.
Ob allerdings in Zukunft für Stoßzähne als Jagdtrophäen aus Äthiopien Einfuhrgenehmigungen nach Deutschland erteilt werden, ist fraglich, es hängt unter anderem auch von der Erteilung von CITES Quoten ab.

EUROPA
Schweiz : Die Bevölkerung im Kanton Genf hat im letzten Volksentscheid das seit einigen Jahren bestehende Verbot der Jagdausübung durch private Jäger bestätigt. Nun müssen staatlich angestellte Wildhüter von Amts wegen den kleinen Kanton bejagen, um den Zuwachs des Wildes abzuschöpfen. Immerhin betrug 1988 die Strecke der neun Wildhüter 600 Sauen, 135 Kaninchen, 86 Hasen, vier tollwütige Füchse, 68 wildernde Katzen, 619 Tauben und sechs Rehe. Neben den Gehältern fielen noch rund dreiundvierzigtausend Schweizer Franken Wildschaden für die Kantonskasse an.

Frankreich
Die Zahl der Jäger in Frankreich nimmt stetig ab. Waren 1974 noch 2,2 Millionen Jagdkarten ausgestellt, sind es 1989 „nur“ noch knapp 1,8 Millionen für die traditionell überwiegend auf Niederwild ausgerichteten Waidmänner.
Das Jagdrecht ist an den Boden gebunden, nur eingezäunte Ländereien können vom Eigentümer bejagt oder verpachtet werden. Nicht eingezäuntes Land wird gemeinsam von der örtlichen Jagdgenossenschaft bejagt. In dieser ist jeder Land  oder Hausbesitzer Mitglied.
1989 erschien von der Vereinigung der französischen Hochwildjäger ein neuer Katalog über die Maße der 3.000 erfaßten Trophäen von Rotwild, Damwild, Rehwild, Alpengams, Pyrenäengams, Muffelwild und Schwarzwild in Frankreich. Der rund vierzig Mark kostende Katalog ist reich mit Fotos, und Informationen versehen ( Association nationale des chasseurs de grand gibier, 1 rue Dr. Schweit-zer, 57130 Ars sur Moselle/ F)
Die französischen Jäger scheuen nicht den Weg in die Politik, um ihre Interessen zu vertreten, so errang bei den Europawahlen die erstmals aufgestellte Wahlliste  „ Jagd, Angeln, Tradition „  beachtlich über vier Prozent Stimmen. Obwohl sie damit keinen Kandidaten in das europäische Parlament entsenden können, werden die Jäger nun wohl stärker von den etablierten Parteien umworben und ihre Interessen hoffentlich berücksichtigt werden.
Der in den Pyrenäen lebende Braunbär ist in rapidem Rückgang begriffen. 1930 wurde der Bestand auf dreihundert Exemplare geschätzt, 1937 noch zweihundert  und nach einer minutiösen Recherche durch Dr. M. Coutourier, den anerkannten Bärenexperten, wurden 1953 72 Tiere und 1964 wieder 80 Tiere gefährtet und zum Teil gesichtet.
Die Einengung ihres Lebensraumes ließ nur noch rund zwanzig Exemplare der kleinsten Bärenart Europas überleben, damit ist die zum Überleben einer Tierart noch notwendigen Zahl vermutlich unterschritten, das endgültige Verschwinden der Pyrenäenbären nur noch eine Frage der Zeit.
Auch die italienische Unterart der Abruzzen  und Trentinbären, die trotz überschwänglicher Erklärungen der Verantwortlichen über die“ nun endlich in Zuwachs befindliche Population“ stetig und schnell von hundert Bären 1970 in den Abruzzen auf fünfzig Überlebende 1984 sank, ist stark gefährdet. Die vierzehn bis sechzehn Trentinbären sind sicher schon dem Aussterben geweiht.

Iran :  Die Jagdsaison für 1989/90 begann am 7. Oktober und endete am 23. Dezember. Jeder Jäger durfte insgesamt vier Wildschafe oder Bezoar erlegen.
Waffen sind weitverbreitet, der Jagddruck um die Ballungsgebiete groß. Urialschafe und persischer Bezoar   Pasang   haben dort meist nur Hornlängen von achtzig Zentimeter, da sie infolge der intensiven Bejagung nicht alt genug werden.
Die Wildschutzbehörde arbeitet effektiv und schützt die zur Zeit des Schahs eingerichteten Wildreservate, in denen hohe Wildbestände mit kapitalen Böcken und Widdern häufig sind. In einzelnen Gebieten werden Einheimischen Lizenzen zur Jagd im Reservat erteilt, man darf allerdings die Wege nicht verlassen, der jagdliche Reiz ist vermindert. Die Kropfgazelle ist geschützt, Sauen dürfen aus religiösen Gründen auch als Schadwild nicht bejagt werden, Marale leben in den Urwäldern des Elburs am kaspischen Meer.

Besorgniserregende Wasserarmut in Südeuropa :
Spanien :
Neben dem Tourismus drohen den wenigen Feuchtgebieten Spaniens aus der intensiven Wasserentnahmen für die Landwirtschaft. Das Niveau des Grundwasserspiegels sinkt stetig und führt zum Austrocknen der Millionen von Zugvögeln Winterquartier bietenden Sümpfe.
Die Folge sind Brände in den ausgetrockneten Randgebieten, wie 1986 im zentralspanischen Nationalpark Tablas de Daimiel. Dieses größte innere Feuchtgebiet in der La Mancha leidet unter der extensiven Wasserentnahme für die Landwirtschaft, die mit 450 Kubikmillionen Wasserentnahme die 350 Millionen Zufluß jährlich weit überschreitet.
Das langsame Absinken des Grundwasserspiegels führte im Frühjahr 86 infolge der Austrocknung der Torfmoore zu verheerenden Bränden, welche die Hälfte der zwanzigtausend Hektar umfassenden Parkfläche zerstörten.
Ende März 90 wurde ein gezielter Brandanschlag auf die Feuerwehr des größten Naturschutzgebietes an der Atlantikküste durchgeführt. Unbekannte zerstörten alle vier Löschfahrzeuge, nur der zufällig drehende Wind verhinderte das vermutlich geplante Über-greifen des Großbrandes auf die angrenzenden, in diesem Jahr extrem trockenen Korkeichenwälder. Der Hintergrund dieser Sabotage ist eventuell in der Errichtung des zweiunddreißigtausend Betten umfassenden Costa Donana Freizeitzentrums zu sehen.

Australien :
Die bisher moderaten Preise für Jagden in Australien und auch Neuseeland haben stark angezogen.
Dabei ist die Jagd auf Wasserbüffel sehr viel schwieriger und die Chance, einen starken Bullen zu erbeuten, wesentlich geringer geworden, da im einstigen Wasserbüffelparadies auf Druck der Ökologen ein radikales Ausrottungsprogramm per Massenabschüssen von Hubschraubern durchgeführt wurde.
Die Jagd auf den Wasserbüffel ist nun zur echten Herausforderung für den Pirschjäger geworden. Dank der weitaus besseren Sinnesorgane der massigen Tiere ist sie viel schwieriger, als die Büffeljagd in Afrika.
Bedauerlich ist das Ausrottungsprogramm für die in der wilden Arnhem Halbinsel in den Nordwest Territorien seit längerem beheimateten Banteng, da ihre Bestände im Ursprungsgebiet Indonesien stark gefährdet oder schon ausgelöscht sind.

Türkei:
In der Türkei ist das Waffengesetz liberalisiert worden, die Einfuhr und der Vertrieb gezogener Waffen für Jagd und Sport ist nun Waffenhändlern und Vereinen möglich.
Die Preise für die Jagdreisen und die übrigen Abschußgebühren sind gleichgeblieben.

Bezoar : Anschweißen $ 1.000, Schlauchlänge 80   100 Zentimeter kostet $ 1.500, anschließend wird bis 110 Zentimeter jeder  zusätzliche Zentimeter mit $ 50 berechnet, ab 111 Zentimeter Schlauchlänge kostet  jeder Zentimeter zusätzliche $ 100. Für einen Bezoar mit 110 cm werden so $ 2.000 fällig, mit 120 cm Schlauchlänge $ 3.000.
Die Tagesgebühr beträgt unveräiedert  $ 50. Zur Bezoarjagd stehen sechs Jagdgebiete zur Auswahl, drei unbejagte Areale im Taurus bieten geringere Wilddichte, dafür aber starke Trophäen. Antalya (Termessos) ist wieder geöffnet, der Bezoarabschuss wird garantiert, es ist aber nur mit schwächeren Trophäen zu rechnen.
Die Braunbärenjagd wird in Artvin in der Nordosttürkei ausgeübt, sie war 1988 sehr erfolgreich, die Jäger hatten je nach Organisator 90   95  Prozent Jagderfolg, es wurden 21 Braunbären gestreckt. Die Einfuhr der Braunbärfelle nach Deutschland ist nicht möglich, es werden keine Einfuhrgenehmigungen vom Bundesamt für Wirtschaft ausgestellt.
Auch drei Wölfe und drei Gams wurden 1988/89 erlegt.
Rehwild war in Arzus an der Syrischen Grenze 1988 erstmals freigegeben, allerdings wurde kein Bock gestreckt, da der einzige Jagdgast zwar Anblick hatte, aber nicht zu Schuß kam.
Das in guten Beständen in einem Schutzgebiet bei  Konya vorkommend anatolische Schaf wurde in zwei Exemplaren für amerikanische Jäger einmalig freigegeben.

Zimbabwe
Als einziges schwarzafrikanisches Land konnte es den kolonialen Lebensstandard und die wirtschaftliche Entwicklung nach der Unab-hängigkeit in etwa halten und entwickeln. Auch die guten Wildvorkommen wurden durch hervorragendes Wild  und Jagdmanagement ge-schützt.
Leider ist auch hier die Jagd nur über einen professionellen Jäger möglich. Doch kann man die exorbitanten Kosten organisierter Safaris stark drücken, indem man versucht, selber auf den staatlichen Auktionen Jagdblöcke für eine Saison zu ersteigern.
Im hervorragenden Zambesital wurden so 1989 rund fünfeinhalbtausend US Dollar für eine Jagdzone fällig.
Die Zahl der Elefanten ist in erfreulicher Zunahme begriffen, und die Zahngewichte steigen, ein 50 Pfünder ist im Zambesital ziemlich sicher. Die Abschußgebühr für Kühe ist niedrig.
Nach dem Ersteigern des Abschusses einer Saison für einen Jagdblock muß man sich noch mit einem Berufsjäger, den man über die Berufsjägervereinigung finden kann, einigen.
Dieser verlangt bis zu fünfhundert US Dollar pro Tag, wobei man sich die Kosten mit zwei oder drei Freunden teilen kann, auf die man die einzelnen Lizenzen je nach Interesse aufteilt.
Die Auktionstermine und Bedingungen kann man beim Director des Departement of National Parks and Wildlife Management, POB 83 65, Causeway, Zimbabwe erfragen.
Südafrika hat sicher das konsequenteste und erfolgreichste Wildmanagement in Afrika. Die Jagd wird unterschiedlich über Farmjagd bis zu klassischen Safris mit Zeltcamps ausgeübt. Auch Geldhaie, die unerfahrene Jäger zur Jagd auf pensionierte Zirkuslöwen führen, sind unter den Anbietern.
Die südafrikanischen Wildschutzorganisation konnte im Natal Park nun endlich einen positiven Bericht über Nashörner melden.
Dort haben die konsequenten Bemühungen der Parkverwaltung mittlerweile zu einer Herde von sechshundert schwarzen Nashörner geführt. Auf der anderen Seite wurde auch hier ein „schwarzes Schaf“ unter den weißen Rangern ausgemacht, der im Krüger Park Nashörner wilderte und die wertvollen Hörner für zehntausende US Dollar auf dem Schwarzmarkt absetzte.

Alaska: Der oberste Gerichtshof Alaskas entschied, daß alle Alaskaner Jäger sind, die für ihren Lebensunterhalt jagen. Das bedeutet eine einschneidende Reduzierung der Jagdmöglichkeiten für Non Resident ( Nichtansässige ) Jäger, da nach alaskanischem
Gesetz ausländische Jäger nur jagen dürfen, wenn dies die Jagd-möglichkeiten der Alaskaner, die für ihren Lebensunterhalt jagen, nicht einschränkt.
Der Safari Club International ( SCI ) hat nun beim Gouverneur einen Antrag gestellt, die Wünsche der ausländischen Jäger in ange-messener Weise zu berücksichtigen.
Schwere Schneefälle haben zum Verlust von über eintausend Elchen bei Verkehrsunfällen geführt. Die Tiere sammelten sich an Bahnlinien und Schnellstraßen, die Unfallzahlen stiegen dadurch. Jäger des SCI sammelten eintausend Dollar, und pflügten Schneisen zu den Äsungsplätzen.

Kontrollierte Elefantenjagd :
Zimbabwe hat eine CITES Quote von 200 Elefanten für Jagd und Export der Trophäen für 1990 festgesetzt. Äthiopien beantragte 49 Elefanten. Auch Südafrika setzte eine Quote  von acht Bullen an und beantragte die Herabstufung des Elefanten für Südafrika von Anhang I ( gefährdet ) auf Anhang II.
In die Länder der Europäischen Gemeinschaft dürfen pro Jahr ein Paar Stoßzähne pro Jäger als Jagdtrophäe aus Südafrika, Botswana, Mozambique, Zimbabwe, Tanzania, Zambia, Malawi, Kamerun und Gabun eingeführt werden. In der BRD muß dazu ein Antrag nach CITES und ein Antrag nach der Naturschutzverordnung beim Bundesamt für Wirtschaft gestellt werden. Nach Befragung des wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaftr und Forsten wird die Genehmigung erteilt. Erst dann darf die Trophäe aus dem Ursprungsland verschickt werden, der Verkauf in der BRD ist nicht möglich, es besteht ein Handelsverbot für Elefantenelfenbein. Mammutelfenbein darf verarbeitet und gehandelt werden. Der Unterschied beider Elfenbeinarten ist durch ein neues amerikanisches Verfahren feststellbar.

Ungarn: Die devisenbringende Jagd durch Auslandsjäger läßt die Staatskassen klingeln. Rund 20.000 Gastjäger geben rund 60 bis 80 Millionen Mark aus.

Skandinavien:
Finnland meldet eine Strecke von 53 623 Elchen.
In Norwegen wurden 1989 7 988 Wildren erlegt. 1988 betrug die Strecke 8639 Stück.
Wildrenvorkommen bestehen im mittleren Norwegen in den Bergen, am bekanntesten ist das Vorkommen in der Hardangervidda, die Jagd-zeit geht vom 20./ 25.August bis zum 20. / 25. September.

Marokko:
1983/84 wurden in dem Nationalpark Toubkal, siebzig Kilometer von Marrakech entfernt, zwanzig Mähnenschafe, davon 16 Schafe, freigelassen. Mittlerweile ist der Bestand auf zweihundert Exemplare angewachsen. Das Biotop sagt den „Aoudad“, wie sie in der Berber-sprache heißen, zu, die Vermehrungsrate liegt bei zwei Lämmern zweimal im Jahr.

Burkina Faso: Die Jagdzone von Pama ist wildreich, es kommen häufiger Löwen in Anblick. Pro Jäger dürfen zwei Löwen erlegt werden, die Abschußgebühr für die erste Großkatze beträgt 9.000 Francs, rund 2.700 Mark. Außerdem gibt es gute Büffelvorkommen, viele Pferdeantilopen, Kuhantilopen, Grasantilopen, einige Wasserböcke und Schirrantilopen. Die Behandlung der Jagdtouristen durch die Behörden ist zuvorkommend.

Fit für die Welt
Jagdreisen im Ausland führen meist in gering erschlossene Regionen in die Berge oder in unbesiedelte Gegenden und verlangen den Einsatz des „ganzen Mannes“. Im allgemeinen hat man auch einen Führer dabei, der meist in der Wildnis lebt und daher trainiert ist. Wenn der Naturbursche ruhig atmend auf dem Gipfel steht, und man selber schweißtriefend, mit hochrotem Kopf, dem Herzinfarkt nahe mit erheblicher Verzögerung auch die Höhe keuchend erklommen hat, wird das Minderwertigkeitsgefühl überdeutlich. Das zum sicheren Schuß nötige Selbstwertgefühl ist geschmälert.
Also sollte man es nicht soweit kommen lassen und auch im Hin-blick auf die eigene gesundheitliche Zukunft konsequent den Körper „stählen“, da der alte Spruch „ Wer rastet, der rostet „ auf Körper und Geist zutrifft.
Doch leider fällt es in unserer Zivilisation schwer, sich körperlich fit zu halten. Motorisierte Verkehrsmittel, Rolltreppen, Aufzüge, alles ist darauf angelegt, kurze Wege ohne Anstrengungen zu ermöglichen.
Man muß sich ein Programm zur Körperschulung aufstellen und vor allem konsequent durchführen. Motivierend kann dabei das Wissen um die positiven Auswirkungen körperlichen Trainings wirken.
In unserer Zivilisation drohen für die Gesundheit als Hauptgefährdung Herz  und Kreislauferkrankungen. Diese Gruppe bedingt die überwiegende Mehrheit der vorzeitigen Todesfälle und ist für eine hohe Zahl der zu Siechtum führenden Krankheiten verantwort-lich. Ursache ist oft Trainingsmangel. Auch Risikofaktoren wie hohes Blutcholesterin, Übergewicht oder Rauchen werden durch re-gelmässiges körperliches Training günstig beeinflußt.
Kleine Verhaltensänderungen wie konsequentes Benutzen der Trep-pen, das Führen eines Gesprächs beim Spaziergang statt im Sessel und vor allem feste Zeiten für ein Standardtraining sind notwendig.
Das Training soll im Ausdauerbereich liegen. Die vom Muskel benö-tigten Energielieferanten entstehen dabei unter Sauerstoffver-brauch im sogenannten aeroben Bereich. Nur bei dieser Belastungs-stufe ist es möglich, langanhaltende, theoretisch viele Stunden dauernde körperliche Anforderungen zu erfüllen. Im sogenannten anaeroben Bereich werden die Energieliefernden Stoffwechselvor-gänge ohne Sauerstoff durchgeführt, es kommt zur Anreicherung un-genügend ausgenützter Stoffwechselprodukte wie Milchsäure, die den Organismus übersäuern und weitere Aktivität nicht mehr zulas-sen.
Ein verbessertes „Trimming 130“ nach den Empfehlungen des Deutschen Sportbundes ist ideal:
Hierbei wird der Puls durch körperliche Aktivität viermal pro Wo-che, fünfzehn Minuten dauernd, über 130 bis 150 Schläge pro Minu-te hochgehalten. Der Puls ist altersabhängig, eine Faustformel zur Errechnung lautet : 180 minus Lebensalter. Hat man diese Be-lastung einige Monate ohne Beschwerden geübt, kann der Trainings-puls auch gesteigert werden.
Wer nur zweckgerichtet für eine Auslandsjagd trainieren will, sollte vier Wochen vor der Fahrt beginnen. Am besten allerdings ist lebenslanges Training. Ab vierzig Jahren regelmäßig trai-niert, bleibt Ihre Leistungskraft bis fast siebzig weitgehend konstant. Ein französischer Freund, Oberst Ruffinoni, ehemals Leiter der Überlebensschule der französischen Luftwaffe, ist mit
74 Jahren der beste Beweis. In den Bergen klettert er ausdauernder und besser als viele Vierziger.
Die körperliche Aktivität kann man auf verschiedene Weise entwickeln, empfehlenswert ist ein gleichzeitiges Kräftigen der bei der Jagd beanspruchten Muskelgruppen.
Jogging ist überall durchführbar, belastet aber sehr die Knie  und Fußgelenke. Übergewichtige haben noch stärkere Beanspruchungen an diesen Gelenken, bei ihnen verbietet sich Joggen.
Ich ziehe in jedem Fall Radfahren vor, für das man neben dem Tourenrad auch einen Heimtrainer anschaffen sollte, damit kann man auch regelmäßig üben, wenn das Wetter Radfahren nicht zuläßt. Die Kleinanzeigen der Zeitungen sind voller Angebote. Am Anfang ist die Pulsmessung noch nötig. Vor dem schrägen Halsmuskel neben dem Adamsapfel kann man ihn sehr gut fühlen und auszählen. Nach einigen Messungen hat man das Gefühl heraus  im Prinzip ist er hoch genug, wenn man beim Üben gut schwitzt.
Die Zeit für das Training ist individuell zu wählen. Erfahrungsgemäß sind morgendliche Trainingszeiten bei niedrigem Blutdruck günstiger. Man ist anschließend bis Mittag fit, da der Blutdruck durch das ausgeschüttete Adrenalin gesteigert wird. Außerdem hat man abends oft andere Verpflichtungen, das Training muß zu oft ausfallen, man kann seine Fitneß nicht halten. Der innere Schweinehund liegt auf der Lauer.
Die spezielle Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur für Bergtou-ren kann man durch Radfahren an Steigungen, sowie durch Kniebeu-gen erhalten. Allerdings sollte man die Kniebeugen nicht wie in den guten, alten Tagen Turnvater Jahns durchführen, sondern das Bein nur maximal ein Drittel beugen. Sonst wird die Belastung auf die empfindliche Knorpelschicht im Kniegelenk zu groß, auf Dauer kommt es zu Gelenkschäden.

Reisen ohne Risiko  Gesundheitstips für Polen
Man braucht vor Polenreisen keine besondere Gesundheitsvorsorge
zu treffen. Allerdings empfiehlt sich wegen der Versorgungslage die Mitnahme einer gut bestückten Reiseapotheke. Zu Ende der Fahrt wird sie mit Sicherheit sehr gern als Geschenk genommen.
Apotheke:
Schmerz  und Fiebertabletten, Nasen  Ohren  und Augen-tropfen, Hustensaft, Magentabletten, Schlaftabletten, Penizillin, Verbandspäckchen, Binden, Heftpflaster, Leukoplast, Einmalsprit-zen und Kanülen.
Impfungen:
Die durch Wildtiere übertragene Tollwut ist häufig. Jäger sollten sich gegen diese immer tödlich ablaufende Erkrankung vorbeugend impfen lassen. Die Injektion wird einen Monat nach der ersten Spritze und dann nach einem Jahr erneuert. Nach diesem Basisschutz erfolgen Auffrischungen nur noch alle fünf Jahre.
In den ländlichen, teils sumpfigen Gebieten Polens besteht eine erhöhte Gefahr, von Zecken gebissen zu werden. Zur Zeit sind zwei durch Zecken übertragene Krankheiten bekannt, die man behandeln oder gegen die man sich mit Impfungen schützen kann.
BORRELIOSE:
Immer häufiger wird in Europa als Ursache rheumatischer Erkrankungen die sogenannte „Lyme“ Krankheit entdeckt.
Die nach ihrem Entdeckungsort in den USA benannte Infektionskrankheit wird durch Zeckenbiß übertragen. Bisher war hauptsächlich die „Zeckenbißkrankheit“ = FSME , eine Virusinfektion des zentralen Nervensystems gefürchtet. In den letzten Jahren hat sich jedoch gezeigt, daß es noch andere bedeutsame und wahrscheinlich häufigere Erkrankungen nach Zeckenbiß gibt.
Die Infektion durch das Borreliabakterium kommt allerdings nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa, Afrika, Japan und Australien vor. Sie wird nicht nur durch Zeckenbiß, sondern auch durch andere blutsaugende Insekten übertragen.
Zecken sind in einem größeren Prozentsatz als bei der FSME infiziert, so daß in Deutschland die Borreliose auch der häufigste auf den Menschen übertragene Erreger ist
1982 waren in der Schweiz rund ein Drittel, in Österreich zwischen vier und vierzig Prozent, in Nordrhein Westfalen sechzehn Prozent und in Schweden fünfzehn Prozent der Zecken von Borrelien befallen.
Die Zeitspanne zwischen dem Zeckenbiß und dem Auftreten von Er-scheinungen wechselt zwischen zwei und dreißig Tagen.
In über der Hälfte der Fälle zeigt sich eine typische handteller-große Hautrötung an der Bißstelle. Dies wird im Medizinerjargon Erythema chronicum migrans = ECM  als Stadium Eins der Borreliose bezeichnet. Anschliessend kann es im Stadium Zwei zu grippeähnli-chen Beschwerden mit Fieber, Gliederschmerzen und ähnlichen Be-schwerden kommen. Im Stadium Drei können dann Jahre später, je nach befallenem Organ, folgende Erkrankungen auftreten:
Gelenkschmerzen mit Schwellung, Rötung und Erguß, die sehr häufig an den Knien erscheinen,
Herzmuskelentzündung mit unregelmässigem Puls und Brustschmerz,
Störungen im Zentralen Nervensystem, wie Gehirnnervenausfälle mit Augenmuskel  oder Gesichtsmuskellähmung.
Im Stadium Vier wird die Haut, mehrere Gelenke, Rückenmark und das Gehirn mit einer Vielzahl von Störungen befallen.
Die Diagnose ist schwer, da es kein klares, einheitlich ablaufen-des Krankheitsbild gibt. Bei Beschwerden sollte der Arzt immer über zurückliegende Zeckenbiße informiert werden. Er kann dann über den Nachweis von IG M Antikörpern, den ELISA Test und Hämagglutinationstest  aus Blutserum den Nachweis einer Borrelienerkrankung führen und rechtzeitig mit einem Antibiotikum behandeln, bevor die Organe befallen sind.
Ausser dem Einreiben mit Repellents gibt es leider keinen vor-beugenden Schutz vor den Zeckenbissen und der Borreliose/Lyme-krankheit.
Besonders hoch ist die Zeckengefahr in feuchten, sauren Waldbö-den, denn dort leben die Infektionsträger Schildzecken  Ixodes ricinum  hundertmal häufiger als in trockenem Buchenwald.
Saure, feuchte Waldböden beherbergen bis zu hundertfünfzig infizierte Zecken pro tausend Quadratmeter, trockene Buchenwälder je-doch nur eineinhalb mit Spirochäten infizierte Schildzecken.
Zeckenbißkrankheit   FSME:
Die Viruserkrankung kommt in Deutschland nur südlich der acht Grad Jahresisotherme vor. Auf den Verbreitungskarten der Weltge-sundheitsorganisation werden aber alle durch Zecken übertragenen Viruserkrankungen, welche das Zentrale Nervensystem befallen, aufgeführt. Auch Polen und die DDR, obwohl nördlich der acht Grad Jahresisotherme, werden in dieser Karte als Verbreitungsgebiete der Frühsommer Menigoenzephalitis = FSME geführt. Meines Erach-tens ist dies nicht gesichert und nur durch die unkritische Über-nahme aller Meldungen an zeckenbedingten Erkrankungen durch Vi-ruskrankheiten  in diese Verbreitungskarte erfolgt. Gegen diese anderen Virusinfektionen besitzt man aber keinen Impfstoff, die Krankheiten verlaufen auch ohne Komplikationen und ohne bleibende Schädigungen.
Die „Zeckenbißkrankheits“ Impfung hat auch Nebenwirkungen, an der nach Angabe eines unabhängigen Informationsdienstes insgesamt mehr Personen erkranken als an der FSME.
Persönlich würde ich mich vor einer Polenreise nicht gegen FSME impfen lassen.

Bärenjagd in Nordamerika
Schon jeher war die Bärenjagd ein Traum vieler Jäger. Zwar ist in Deutschland das Großwild schon seit Jahrhunderten ausgerottet, doch erinnern häufig gebrauchte Sprichwörter und Vergleiche in der Umgangssprache, sowie viele Ortsnamen und Jagdklassiker an das wehrhafte Großwild.
Daher steht das Waidwerk auf Meister Petz hoch oben auf der jagd-lichen Wunschliste bei Auslandsjagden. Sogar die „Beste aller Ehefrauen“ unterstützt mit der Hoffnung auf den heimverschönern den Bärenpelz ausnahmsweise die Reisepläne.
Da der Auslandsjäger in besonderem Maß die Vorschriften des Bun-desnaturschutzgesetzes und des Washingtoner Artenschutzabkommens beachten muß, bietet sich zur Bärenjagd Nordamerika an. Für Süd-europa und die Türkei werden keine Einfuhrgenehmigungen ausgestellt.
Die Braunbären werden weltweit trotz erheblicher Variationen als einheitliche Art mit der wissenschaftlichen Bezeichnung „Ursus arctos“ zusammengefaßt. Die zoologische Literatur ist spärlich, von vielen Naturwissenschaftlern wird das antiquarisch erhältliche, französische Werk „ L‘Ours Brun“ von Dr. Coutourier als Standardwerk angesehen. In Nordamerika ist „Ursus arctos“ je nach Habitat in Farbe und Größe ausgesprochen unterschiedlich und wird, obwohl der gleichen Art angehörend, Braunbär und Grizzly benannt.
Braunbären leben in hoher Dichte in den reiche Nahrung bietenden Küstenregionen Alaskas, sie sind dank optimaler Nahrungsgrundlage wahre Riesen. In den Küstengewässern schwimmen ihnen fette Lachse in der Laichzeit als leichte Beute zu, während im Herbst die Beeren des dichten Buschwerks üppige Nahrung für die nötige Fettreserve zum langen Winterschlaf liefern.
Bekannt als beste Jagdgebiete sind Kodiakinsel, Alaska Halbinsel und ABC Inseln, bei denen pro Quadratmeile bis zu ein Bär gezählt wird, wobei die Felle starker Bären dort bis zu drei Metern breit werden.
Grizzlies mit ihrem typisch silbrig glänzendem Pelz, wobei die Farben von hellem Braun über Silber bis zu Blond variieren, kommen bei deutlich kleinerem Körperbau in den äsungsärmeren Bergregionen und Hochebenen des Landesinneren vor, wo ihre Felle aus der Brooks Range nur bis zu zwei Meter breit werden.
Auch sind ihre Vorkommen deutlich geringer, die Bestandesdichte in den arktischen Bergen kann zum Teil nur einen Bär auf hundert Quadratmeilen betragen. Dementsprechend ist die Chance, einen Grizzly zu erlegen, auch geringer.
Die Bärendichte war in diesem Jahrhundert in Alaska noch nie so hoch, da vor der Schaffung strenger Jagdgesetze und wirksamer Jagdaufsicht durch oberflächliche Kontrolle und  Giftköder zur Wolfsbekämpfung große Verluste beim Bärwild entstanden.
In Alaska erhalten die Jäger in den meisten Gebieten nur in jedem vierten Jahr eine Bärenlizenz. In der Jagdsaison 1986/87 wurden 1.225 Bären erlegt.
Als beste Jagdzeit wird das Frühjahr  von Ende April bis Ende Mai  angesehen, da das Fell infolge des Weiterwachsens der seidi-gen Deckhaare und der Krallen besser sei und die Chance auf starke Bären infolge der überwiegenden Tagaktivität größer sei, hingegen bietet die Herbstjagd die Möglichkeit, auch andere Wildar-ten mitzubejagen.
Der Frühjahrspelz kann allerdings durch Kratzstellen bei starkem Parasitenbefall und seltener durch Fehlen der langen Deckhaare bei Lagerstellen in der Qualität beeinträchtigt sein.
ALASKA  Info:
Statistische Informationen aus den wichtigsten Jagdzonen =  unit  :Kodiakinsel (Unit 8):
1986/7 wurden 151 Bären mit einem mittleren Schädeldurchmesser von 24,9 inch erlegt, nur auf Erlaubnisschein darf gejagt werden.

Alaska Halbinsel (Unit9):
Rund zwanzig Prozent der Alaskabären werden hier erbeutet, kapi-tale Tiere mit einer Dichte von einem Bären auf fünf Quadratmei-len bieten gute Erfolgschancen, allerdings wird die Jagd nur in jedem zweiten Jahr freigegeben.

ABC Inseln ( Unit 4):
Die hohe Bärendichte von einem Tier pro Quadratmeile auf der Ad-miralitätsinsel ist auf das üppige Biotop der regenreichen Kü-stenwälder zurückzuführen. In der Jagdsaison 1986/7 wurden hun-dertsechzehn Bären, davon sechsundsiebzig Prozent männlich, er-legt.
Anchorage west und Zuflüsse der Bristol Bay ( Unit 16 + 17):
Da nur mit Kleinflugzeugen zugänglich, sind es hervorragende Bä-rengebiete, so wurden in der Jagdsaison 1986/7 neunundsechzig und  dreiundfünfzig Bären gestreckt.
Nelchins Bay, nördl. von Anchorage ( Unit 13 ) :
Hier kommen körperlich kleine Braunbären in ebenfalls guter Be-standesdichte vor.  In der Jagdsaison 1986/7 fielen hauptsächlich durch die hier eifrig jagenden Einwohner Alaskas hundertvier Bären.
Brooks Range ( Unit 23 6)
Die geringe Bärendichte von zum Teil nur einem Grizzly auf hundert Quadratmeilen wird mehr als ausgeglichen durch die langen, oft hellblonden Haare des Bärenpelzes, die eine Belohnung für den körperlichen Aufwand und die Strapazen der Jagd im Bergland bie-ten.
In der Jagdsaison 1986/7 kamen in den vier Jagdgebieten einund-fünfzig Bären zur Strecke.

Bärenjagd auf Kodiak
Dr.med Gotthard Schnitzler, An der Vils 1, Pfronten/Allgäu

Frühjahr oder Herbst, wann sollten wir jagen ? Wir hatten uns für den Spätherbst entschieden, sicher eine schwierigere Jagdzeit mit eingeschränkter Sicht bei mannshohem Gras und belaubten Bäumen. Aber die Vielfalt der Jagdmöglichkeiten und die damit mögliche Abwechslung sprach uns eher an.
Neben Braunbär und Weißwedelhirsch reizte uns die Jagd mit der Flinte auf Hühner, Enten, Kaninchen und Füchse. Außerdem besteht im Herbst immer die Möglichkeit, den Küchenzettel mit frischen Forellen und Lachsen aufzubessern und verregnete oder übrigge-bliebene Urlaubstage mit der Rute zu nutzen.
Von Kodiak City wurden wir mit dem Buschflugzeug in den Norden der Insel an einen der zahlreichen kleinen Seen geflogen. Als Landebahn diente das Wasser, sicher setzte der Pilot den kleinen Flieger mit seinen Schwimmkufen auf. So selbstverständlich wie er die Maschine flog, schien es in diesem dünnbesiedelten Land für fast jeden Alaskaner zu sein.
Eine einfache Hütte von „Fish and Game“ diente in den ersten Tage als unsere Basis. Täglich pirschten wir in der Umgebung und konn-ten auch zwei Weißwedelhirsche erlegen. Jeden Tag stießen wir auf frische Bärenfährten, hatten aber nie Anblick  ob das Frühjahr vielleicht doch besser gewesen wäre?
Stundenlang glasten wir von den drei  bis sechshundert Meter ho-hen Hügeln die Umgebung ab. Wenn wir so richtig durchgefroren und mutlos waren, erstiegen wir den nächsten Hügel und suchten mit neuem Elan das dichte Buschwerk der regenreichen Insel ab.
Am fünften Tag entschlossen wir uns zu einer mehrtägigen Pirsch auf ausgetretenen Bärenwechseln einen Fluß entlang quer durch die Insel. Immer wieder wurden wir durch frische Losung aufgemüdet, doch erst der neunte Tag brachte den Anblick eines Bären in einer verfilzten Erlendickung am Gegenhang. Der auf neun Fuß geschätzte kapitale Bär wurde vorsichtig angepirscht, während unsere zwei Begleiter von der Bergkuppe das Manöver beobachteten. Bevor wir herankommen konnten drehte der Wind, und der Bär verabschiedete sich. Auch unsere Beobachter konnten in der dichten Vegetation nicht ausmachen, wohin er zog.
Am vorletzten Jagdtag machte ich auf vier Kilometer Entfernung einen langsam zu einem Bach ziehenden Bären aus.
Es war kein Vertreter der berühmten Kodiakriesen, eher ein klei-ner Bär, doch die langen, sehr hellen Haare waren mir genug An-reiz. Nach drei aufreibenden Stunden Pirsch mit allen Höhen und Tiefen war ich auf seiner Fährte und konnte ihn mit meiner 30 06 mit der 14,3 g Teilmantel strecken.
Auch mein Freund Arnfried hatte am nächsten Tag Waidmannsheil und erlegte einen fast neun Fuß langen Bären.
Zufrieden verbrachten wir die letzten Tage unseres Urlaubs unbe-schwert mit der Jagd auf Niederwild und auf der Fischwaid.

INFO: Jagdzeit im Herbst bis Mitte November. Kaliber ab 7,62 mm. Kleidung : Temperaturen von zehn bis fünfzehn Grad, tagelange Regenfälle und tiefer Morast müssen ertragen werden. Schaftgummi-stiefel und regendichte Gummikleidung in Kombination mit Goretex oder ähnlichem Gewebe sind nötig.

Schwarzbärjagd im Frühjahr
Ursus americanus ist deutlich kleiner als Ursus arctos und bevor-zugt klimatisch günstigere Gebiete, kommt aber in vielen Gegenden mit Braunbären zusammen vor. Seine Färbung ist nicht nur von sei-digem Tiefschwarz, sondern schillert gelegentlich regional in zimtbraun und sogar aschblond.
Fast alle Jäger denken bei Schwarzbärjagd sofort an die kanadi-sche Provinz Ontario und ihre „Müllbären“. Aber auch die Vereinigten Staaten bieten zum Teil gute Populationen mit deutlich stärkeren Exemplaren, die im Gegensatz zu Kanada fast überall oh-ne Führer bejagt werden können ! Folgender Überblick mag dem deutschen Jäger Entscheidungshilfe geben, wo er auf Schwarzbären waidwerken kann und wie seine Ausichten sind.

Länderübersicht USA :
Die Antragsfristen und Bedingungen können sich in späteren Jahren ändern. Bitte rufen Sie bei den zuständigen Jagdbehörden rechtzeitig vorher an, oder lassen Sie sich die Unterlagen mit internationalem Antwortcoupon der Post zusenden.
Arizona : Game and Fish Departement, 2222 W. Greenway RD, Phoe-nix, AZ 85023, Tel. 602 942 3000. Jagdzeit 1990 vom 1. 16. April.
Dies ist das südlichste US Land mit Jagdmöglichkeit auf Schwarzbären. Besonders im mittleren und östlichem Teil finden sich gute
Vorkommen an Schwarzbären. Die überdurchschnittliche Anzahl von Arizonabären in den gängigen Rekordbüchern verdeutlicht die erhöhte Chance auf starke Bären bei sportlicher Jagdausübung, da Anludern sowie Hetzjagd mit Hunden verboten sind. Für „non resident“ kostet die Lizenz zweihundertfünf Dollar, die Anträge für die per Los zugeteilten „tags“ müssen in der ersten Januarwoche beim Game and Fish Departement abgegeben sein.
Alaska : Departement of Fish and Game, Division of Wildlife Con-servation, Box 3 2000, Juneau AK 99802, Tel. 907 465 4190. Die Jagdzeit ist fast überall ganzjährig, nur wenige Gebiete sind im Juli und August gesperrt.
Leider dürfen Ausländer nur von lizenzierten „Guides“ geführt jagen, US Bürger hingegen auf Schwarzbär auch allein waidwerken.
Die südlichen Küstenregionen bieten die dichtesten Schwarzbärvor-kommen Nordamerikas. Dank üppigem Äsungsangebot sind die „Bruines“ überwiegend kapital und werden oft in den oberen Plätze der Rekord Bücher geführt.
In den meisten Teilen Alaskas dürfen zwei oder drei Schwarzbären erlegt werden, eine Verlosung findet wegen der hohen Bärendichte nicht statt. Die Lizenz kostet für Non Resident  zweihundertsechzig Dollar.

Colorado: Division of Wildlife, 6060 Broadway, Denver, CO 80216 Tel.303 297 1192. Jagdzeit vom 1. April bis 30. Juni. Die Schwarzbärlizenz kostet für Non Resident  zweihundertzehn Dollar und wird verlost. Anträge dafür müssen bis Anfang Februar ge-stellt werden.
Die Frühjahrsjagd ist am erfolgsversprechendsten in den westli-chen Landesteilen. Die Jagd mit Hunden und an Luderplätzen  ist erlaubt.

Idaho: Departement of Fish and Game, 600 S. Walnut St., Boise, ID 83707, Tel.208 334 3700. Jagdzeit vom 1. April bis 31. Mai. Alle Jagdarten sind erlaubt.
Die Bärendichte ist so hoch, daß für hundertsiebenundsiebzig Dol-lar jedem Non Resident eine Bärenlizenz erteilt wird. Besonders in der nördlichen Landeshälfte ist die Erfolgsrate groß.

Montana: Departement of Fish, Wildlife and Parks, 1420 E. 6th Ave.,Helena, MT 59601, Tel.406 444 2535 / 2950. Jagdzeit vom 15. April bis 15. Juni.
Auch in diesem Staat finden sich in der nördlichen und in der westlichen Hälfte hervorragende Schwarzbärvorkommen.
Mit Hunden und an Luderplätzen darf nicht gejagt werden. Die Li-zenzen kosten für Non Resident hundertzweiundzwanzig Dollar.

Oregon: Departement of Fish and Wildlife, 506 SW Mill.St.,Port-land, OR 97207, Tel.503 229 5551. Jagdzeit von Mitte April bis Ende Mai.
Besonders die äsungsreichen und nicht überlaufenen Regionen an der Küste und im Nordosten bieten vielversprechende Jagdchancen auf gute Schwarzbären.
Das „Tag“ kostet für Non Resident hundertsechsundsiebzig Dollar.
Utah : Division of Wildlife Resources 1596 W.North Temple, Salt Lake City, UT 84116, Tel.801 533 9333
Die Jagdlizenz für Non Resident kostet hundertfünfzig Dollar, allerdings beherbergt der teils wüstenartige Mormonenstaat relativ wenig Petze, unter ihnen kamen starke Exemplare zu Strecke.

Wyoming: Game and Fish Departement, Cheyenne, WY 82002, Tel. 307 777 7735. Die Jagdzeit beginnt am 1. Mai und endet regional unterschiedlich am 15. oder 30. Juni, teilweise erst am 15. November. Die Lizenzgebühr beträgt fünfzig Dollar. Die Erfolgsrate ist besonders im Nordwesten und Westen mit einem Bär auf drei Jäger hoch. Als Geheimtips gelten Teton und Sublette County.

Kanada :
In fast allen Provinzen finden sich sehr gute Schwarzbärbestände, allerdings sind Jagdführer für Non Resident gesetzlich vorgeschrieben. Der Jagderfolg liegt meist über achtzig Prozent. Die Jagdart variiert, am häufigsten ist Ansitz am Luder oder festen Wechseln, oft wird vom treibenden Boot in den Pappelwäldern am Ufer der Bär ausgemacht und dann angepirscht. Die Schwarzbären sitzen dabei weithin sichtbar im Baum und äsen die Knospen.

Alberta:  Forestry,Lands and Wildlife, Fish and Wildlife Divisi-on, 9920 108th Street, Edmonton, Alberta T5K 2G6 Tel.403 427 3574. Information telefonisch über Travel Alberta 1 800 661 8888.
Die Saison dauert vom 2. April bis zum Juni oder Juli, die Lizenz kostet 75 kanadische Dollar. Die Jagd mit Hunden auf die 48.000 bis 50.000 Schwarzbären ist verboten, begrenztes Anködern er-laubt. In der ganzen Provinz ist die Jagd aussichtsreich, die höchste Bestandsdichte findet sich im westlichen Alberta.

British Columbia: Wildlife Branch, Ministry of Environment, Parliament Building, Victoria, British Columbia V8V 1X5, Tel.604 387 9737, Information telefonisch über Tourism British Columbia 1 800 663 6000. Die Jagdzeit begimmt am 1. April und ist regional unterschiedlich lang. Lizenzgebühr hundertfünfundneunzig kanadische Dollar, zwei Schwarzbären dürfen pro Jäger in der Saison erlegt werden. Die Jagd wird hauptsächlich auf der Pirsch oder beim Ansitz ausgeübt, anludern ist verboten.
Das üppige Biotop an der regenreichen Küste gewährt hohe Schwarzbärpopulationen mit geschätzten 120.000 Tieren, unter ihnen starke Exemplare.

Manitoba : Manitoba Departement of Natural Resources, Wildlife Branch, Box 24, 1495 St. James St., Winnipeg, Manitoba R3H 0W9. Information telefonisch Travel Manitoba 1 800 655 0040.
Die starke Population von rund 50.000 Schwarzbären kann in der ganzen Provinz erfolgsversprechend bejagt werden, in einigen Re-gionen besteht ein Limit von zwei Schwarzbären pro Jäger.

New Brunswick: Departement of Natural Resources, Fish and Wild-life Branch, PO Box 6000, Fredericton, New Brunswick E3B 5H1, Tel.506 453 2433, Jagdzeit vom 16. April bis zum 30. Juni, Li-zenzgebühr fünfzig kanadische Dollar.
Diese östlichste Provinz hat regional gute Schwarzbärvorkommen, ist aber nicht überlaufen.

Newfoundland: Departement of Culture, Recreation and Youth, Wildlife Division, POBox 4750, St.John‚s, Newfoundland A1C 5T7, Tel. 709 576 2815, Jagdzeit vom 1. Mai bis 30. Juni , Lizenzge-bühr hundert kanadische Dollar. Die Schwarzbärdichte ist gering, mit Hunden darf nicht gejagt werden.

Ontario: Ministry of Natural Resources, Parliament Building, Toronto, Ontario M7A 1W3, Tel 416 965 4251, Information telefonisch über Travel Ontario 1 800 668 2746. Die Jagdzeit ist vom 15. April bis 15. Juni. Lizenzgebühr achtzig kanadische Dollar. Be-sonders die zentralen Regionen der mit 65.000 bis 75.000 Petzen sehr bärenreichen Provinz gewähren hundert Prozent Jagderfolg. Im Herbst darf auch mit Hunden gejagt werden.

Quebec: Information telefonisch über Tourism Quebec 1 800 363 7777. Da bisher nur nördlich des 52. Breitengrades örtliche Führer vorgeschrieben waren, lag die Erfolgsrate für Non Residents nur bei zwanzig Prozent, obwohl rund 60.000 Schwarzbären in Quebec vorkommen. Im Frühjahr und Herbst darf je ein Schwarzbär erlegt werden.

Saskatchewan: Departement of Parks, Recreation and Culture, Wildlife Branch, 3211 Albert St., Regina, Saskatchewan S4S 5W6. Information telefonisch über Tourism Saskatchewan 1 800 667 7191.
Infolge steigender Nachfrage grenznaher Jäger aus den USA ist der Abschuß trotz der guten Population von rund 40.000 Schwarzbären auf einen Schwarzbär pro Jahr beschränkt worden.