Jagen weltweit Nr. 2-1990

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Telegramme: Ägypten, Sierra-Leone, Kenia-Breitmaul-Nashörner, Tschad, Mozambique, Kanada-Weißwedel, Teure Schafjagd

Download JWW Ausgabe 2 1990 Teil 1

Sauen weltweit, Wapitijagd Nordamerika

Download JWW Ausgabe 2 1990 Teil 2

Sauen weltweit, Wapitijagd Nordamerika, Jagen auf Sauen – Nordafrikanische Sauen-Berberwildschwein
Die Sauen Schwarzafrikas
Mit leisem Knall – Pinselohrschwein mit Reduzierpatrone
Ausrüstungstips – RvM
Reisen ohne Risiko – Gesundheitstips – Montezumas Rache
Weltzeitentabelle
Jagen in Nordamerika – Wapiti
Tödliche Jagdunfälle

Ägypten war in den letzten Jahren bei der verschworenen internationalen Gemeinschaft der Jäger von Bergwild und auch von Wasser  und Flugwild ein interessanter Tip. In den Gebirgen am Roten Meer ziehen bejagbare Populationen des nubischen Steinbocks ihre Fährte. Trotzdem die Jagdart per Ansitz an Wasserstellen sportlichen Jägern wenig zusagte und dabei fast nur junge Böcke erlegt wurde, faszinierte diese Variante des „Ibex“   Steinbocks viele. Die passionierten Flintenschützen genossen die schwierigen Schüsse auf pfeilschnelle Bekassinen und anderes Federwild.
Nun ist per Dekret des Tourismusministeriums die Jagd auf alles Wild für die nächsten zwei Jahre für Touristen untersagt. Vorsicht also bei anderslautenden Animationen unseriöser Jagdvermittler.
Die letzten „Mohikaner“
Breitmaulnashörner/Weiße Nashörner:
Die größere und überwiegend Gras äsende weiße Rhinozerossart, auch Breitmaulnashorn im Gegensatz zum Blätter liebenden schwar-zen Spitzmaulnashorn genannt, ist fast ausgerottet. Nur wenige Jahrzehnte reichten aus, um die Bestände dramatisch zu reduzieren, die Art steht in ihrem früheren Verbreitungsgebiet vor der Ausrottung in freier Wildbahn.
In Kenia leben von einst 20.000 Tieren noch 350, wovon ein Drittel nur hinter Hochspannungszäunen in Schutzgebieten halbwegs sicher sind. Von den ehemals 4.000 tansanischen Breitmaulnashörnern sind weniger als 50 am Leben, in der Zentralafrikanischen Republik hat keines der 3.000 weißen Nashörner überlebt. Da ein Horn in Südostasien bis zu 24.000 US Dollar Erlös bringt, sind auch die Aufkaufpreise in Afrika noch so hoch, daß ein extremer Anreiz für bettelarme Wilderer besteht.
Nur in Südafrika und den Nachbarstaaten wird dank rigorosem Schutz noch ein Bestand von rund 1.000 Breitmausnashörnern gehegt.
Immerhin gelang im Nordosten Zaires   ehemaliger Belgisch Kongo im 8.000 Quadratkilometer umfassenden Garamba Nationalpark ein Schutz der letzten fünfzehn Tiere. Auf diese jämmerliche Zahl war die vor fünfzig Jahren noch rund 1.000 Tiere zählende Kolonie zu-sammengeschossen worden. Seit Anfang der achtziger Jahre wird mit Unterstützung des WWF und der Zoologischen Gesellschaft in Frankfurt der Schutz der grauen Riesen gut organisiert. Die runde Million US Dollar der Frankfurter Zoologen war nicht vergebens in Geländewagen und Ausrüstung investiert, mittlerweile ist der Bestand auf 26 Nashörner fast verdoppelt worden.

Kanada Saskatchewan :
Nur 30.000 Weißwedelhirsche werden in dieser Provinz im Schnitt jährlich gestreckt, aber jedes Jahr erreichen dreißig davon die hoch angesetzte Eintragungsgrenze ins „Boone & Crocket“ Rekord-buch. Non Resident müssen geführt werden. Die staatliche Behörde Tourism Saskatchewan versendet eine Broschüre „Saskatchewan Out-door Adventures“, die alle lizenzierten Outfitter angibt. Tel.: 800 667 7191. Die Preise schwanken um 2.000 kanadische Dollar für eine Woche Jagd.

Jagen auf Sauen – Nordafrikanische Sauen – Berberwildschwein
Die Jagd auf Schwarzwild zeigt für deutsche Jäger magische Anziehungskräfte, ist Sus scrofa Linné doch das einzig überlebende Wild in Mitteleuropa, das dem Jäger gefährlich werden könnte  jedenfalls wird es ihm so nachgesagt. In der Realität ist der Ruf der Wehrhaftigkeit nur bei wenigen Einzelfällen und unglücklichem Zusammentreffen verschiedener Umstände zutreffend. Immerhin bleibt, verstärkt durch die gedrungene, zottige, schwarze Silhouette der Nimbus des „wilden Schweins“ und ein gehöriger Respekt vor dem Schwarzkittel.
Die begehrten, messerscharf geschliffenen Waffen des Schwarzwilds können im überjagten Deutschland nur sehr selten zu imponierender Größe heranreifen, brauchen sie doch mindestens sieben Jahre bis zu fast maximaler Länge und Dicke.
So fällt auch bei konservativen Jägern leicht der Entschluß, es nun endlich im Ausland in fast gleichem Biotop wie im heimischen Wald auf das erträumte hauende Schwein zu versuchen. Der geringere Jagddruck in Ost  und Südeuropa läßt deutlich mehr Sauen alt werden und zum Hauptschwein reifen. Dazu ist die erregende Drück- und Treibjagd in allen Ländern gleich, das Hundegeläut hinter flüchtigen Schwarzkitteln läßt selbst den abgeklärtesten Waidmann weiche Knie bekommen und seine sonst sichere Kugel im Eifer des Gefechtes manch unerklärlichen Weg fern des Ziels nehmen.
In Europa und Asien erstreckt sich ein durchgehendes Gebiet vom portugiesischen Atlantik im Süden bis zum Mittelmeer, im Norden bis zu Südschweden und Finnland reichend, nach Osten bis zum Pazifik, in dem Sus scrofa Linné in regional unterschiedlich benannten, in der Form aber fast identischen Supspecies vorkommt.
Auch in Nordafrika lebt, dort Sus scrofa barbarus bezeichnet, Schwarzwild in überaus starken Vorkommen in Algerien, Tunesien und auch Marokko.
Die in Körperstärke und Waffen stärksten Sauen findet man auf dem Balkan und in Iran am Kaspischen Meer. In Rumänien, Bulgarien und Ungarn kann man, allerdings zu meines Erachtens überhöhten Preisen, auf sie waidwerken, iranischen Sauen wird man hoffentlich in ferner Zukunft wieder auf die Schwarte rücken können. Als „Ersatz“ bietet sich pakistanisches und nordafrikanisches Schwarzwild, bei allerdings gelegentlich problematischer Jagdorganisation, an.
In Asien leben noch einige andere Wildschweine, wie der sagenum-wobene Hirscheber in Indonesien. Da man sie aber nur in Ausnahmefällen bejagen kann, möchte ich sie an dieser Stelle nicht besprechen.

Afrika liegt vielen Auslandsjägern näher, dort kommen folgende Suidae vor :
Berberwildschwein
Warzenschwein
Pinselohrschwein
Riesenwaldschwein

Da ich in Nordafrika sieben Jahre lebte und intensiv jagen konnte, bin ich über die Unterart des Berberwildschweins gut informiert.
Sein Vorkommen in Algerien war in der französischen Kolonialzeit bis 1972 sehr gering, so mußte man von Oran 200 Kilometer bis Tlemcen ins Inland fahren, um Schwarzwild zu finden. Nach der Unabhängigkeit verließen die, den fruchtbaren Küstenstreifen intensiv bewirtschaftenden Franzosen in Scharen überstürzt, vor der Verstaatlichung und nationalistischen Algeriern flüchtend, ihre Güter. Die zahlreichen Hausschweine wurden kurzerhand freigelassen, sie waren unverkäuflich geworden. Diese verwilderten umgehend und vermischten sich mit den wenigen Wildschweinen.
Ob die starken Waffen dieser Subspecies auf das massive Einkreuzen von Hausschweinen oder auf die sehr gute Äsung   viele Knollengewächse, reiche Beeren  und Eichenmast, Weintrauben, Getreide   zurückzuführen ist, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls haben dreijährige Keiler schon Gewehre mit achtzehn Zentimeter Länge bei zwanzig Miilimeter Breite, pro Jahr kommt rund ein Zentimeter Länge und rund ein Millimeter Durchmesser in den folgenden drei bis fünf Jahren hinzu.
Zur Zeit ist die Schwarzwildpopulation in Algerien / Tunesien sehr hoch mit einem hohen Anteil hauender Schweine.  Man findet in fast jedem Buschwald aus Macchia, in Schilfgürteln an Sümpfen bis sogar in die Ausläufer der Salzseen in der Nordsahara gute Vorkommen an Schwarzwild.
Problematisch wird es bei der Bejagung. Die hauenden Schweine sind nicht ohne Grund alt geworden. Sie wissen ihre dicke Schwarte gut zu retten und lassen sich von Treibern auf kürzeste Distanz, in stacheligem Dornengebüsch liegend, überlaufen, kreisen
vor Hunden oder stehlen sich höchstens auf den Rückwechseln, mit äußerster Vorsicht lange sichernd, davon.
Schwarzwildjägern muß Nordafrika als „Eldorado“ erscheinen. Im streng islamischen Land gelten Schweine als unrein, der Verzehr ist eine Todsünde. Ein Gebot, das sicher auf hygienische Gründen basiert, da im heißen Klima Schweinefleisch schnell verdirbt und bei ungenügendem Erhitzen die teils tödlichen Trichinen übertragen werden können. Jagdwaffen sind teuer und kaum erhältlich, die administrativen Hürden vor dem Erwerb fast unüberwindlich, Patro-nen schwer zu finden und als Sauposten sehr teuer. Die Gefähr-lichkeit des Schwarzwildes wird stark übertrieben, die Angst der Algerier ist hoch.
So werden nur vereinzelt zur Abwehr von Wildschaden die ersten auswechselnden Sauen, also Überläufer und Bachen, am Feldrand beschossen. Die erst gegen Mitternacht auswechselnden starken Keiler verbleiben unbehelligt. Da die Felder in Algerien fast nur in Staatsbesitz sind, ist der ohnehin geringe Reiz der Saujagd für die Einheimischen selbst zur Schadensabwehr minimal. Im Winter werden mit viel Geschrei durch Treiber und insuffiziente Dorfköter ebenfalls fast nur geringe Sauen vor die Flinten der einheimischen Jäger gebracht. Kurz der Anteil starker, alter Bassen ist sehr hoch, die Chance für den erfahrenen Jäger, einen reifen Keiler zu erbeuten groß. Natürliche Feinde sind nur Goldschakal und regional Streifenhyäne, welche aber nur Frischlingen gefährlich werden können, die sie gelegentlich wie Hunde hetzen. Mir gelang mehrfach am Tage der Schuß auf Goldschakale im Winterpelz, die beim Hetzen von Frischlingen im „Eifer des Gefechtes“ die Beobachtung ihrer Umgebung vernachlässigten.
Da es vom Mai bis Oktober einschließlich nicht regnet, ist die Vegetation bald verdorrt, das nächtliche Pirschen eine echte Kunst. Erleichternd ist das weiträumige Ausmachen der schwarzen Sauen auf den gelben Stoppelfeldern ab Ende Juli selbst bei Viertelmond.
Zu dieser Jahreszeit finden sie in den Macchiewäldern kaum Äsung und halten Nacht für Nacht fleißig Nachlese auf den Stoppelfeldern, die noch monatelang zur Weide für die großen Schafsherden und mageren Kühe genutzt und erst im Oktober umgepflügt werden. Da das Getreide meist erst spät geerntet wird, fallen viele Körner in den von tiefen Trockenrissen durchfurchten, lehmigen Boden. Die Sauen brechen oft stundenlang in bestimmten Feldabschnitten, besonders die zuerst geschnittenen Weizenfeldern sind wahre „Magnete“. Somit kann man starke Keiler, von weitem ausgemacht, in Ruhe bei dem strohtrockenen Boden mit äußerster Vorsicht anpirschen.
Die Sauen halten bestimmte Fernwechsel über Höhenrücken und durch Senken über kilometerweit entfernte Stoppelfelder zu besonders anziehenden, in abgelegenen Senken liegenden Feldern jahrein, jahraus immer wieder ein, auch wenn im Zuge der „Dreifelderwirtschaft“ nur Gerste angebaut war.
Lehmige Quellen mit harzigen Aleppokiefern in Seitentälern sind zu großen Suhlen ausgeweitet, alle umstehenden, borkigen Bäume, wie Kiefer, Steineiche, Korkeiche und Ölbaum mit einem dicken, hellgrauen Lehmpanzer wie angestrichen, in dem vereinzelte Bor-sten von eifrigem nächtlichen Scheuern zeugen.
Rotten mit intakter Sozialstruktur und hier und da die massigen, einzelnen Keiler auf kilometerweite Entfernung lassen des nachts keine Langeweile aufkommen. Die Sauen werden sechzig bis hundert
Kilogramm schwer, starke Keiler im Sommer bis zu hundertvierzig Kilogramm. Ab dem Alter von rund fünf Jahren schützt sie ein fünf bis acht Zentimeter dicker „Schild“ aus fester Schwarte vom Vorderblatt bis in die Nieren.
Ab November bieten die ausgedehnten und schwer zugänglichen Mac-chiawälder reiche Äsung an Beeren, Eichelmast und zahlreichen, teils kopfgroßen Zwiebelgewächsen, wildem Spargel und sonstigen nach den Herbstregen intensiv sprießenden Pflanzen.
Die Waffen sind im allgemeinen stärker als bei unserem Schwarzwild.

Die Sauen Schwarzafrikas
Warzenschweine   Phacochoerus aethiopicus   leben nur südlich der Sahara bis zum Kap. Ihre stärksten Vertreter findet man in Kenia, Südafrika, Zimbabwe, Äthiopien. Charakteristisch sind die dicken, bis zu fünfzehn Zentimeter langen Hautwarzen unter und vor den Augen, sowie oberhalb der Hauer. Die Waffen sind sehr stark, wobei die Haderer sehr lang auslaufend bis zu sechzig Zentimeter lang werden können, die Gewehre aber nur denen von Sus scrofa Linné entsprechen. Die Waffen sind in den reinen Savannenregionen deutlich stärker als in den bewaldeten Übergangsgebieten zum Galeriewald. Im Regenwald leben keine Warzenschweine. Die tagaktiven Tiere sind standorttreu und bevorzugen baumarme Grasflächen. Mittagsruhe wird gern, rückwärts in Erdhöhlen von Erdferkeln oder ausgegrabenen Termitenlöchern eingeschoben, gehalten. Alte Keiler gehen einzeln, typisch ist der Gänsemarsch in der Rotte mit steil erhobenem Pürzel, den seidige, lange Haare zieren. Aus dem Pürzel machen die Afrikaner gern Fliegenwedel. Schöpfen, sowie Brechen nach Knollen und Wurzeln geschieht häufig knieend.

Pinselohrschweine   Potamochoerus porcus   , auch Buschschweine im südlichen Afrika genannt, leben im Regenwaldgürtel Westafrikas bis Ostafrika, nach Süden bis in den nordöstlichen Teil Südafrikas.
Die Buschschweine sind unansehnlich graubraun, die im Wald lebenden, fünfzig bis hundert Kilogramm schweren Pinselohrschweine sind intensiv rostrot mit weißen Umrandungen um Auge, Backen und Rückenstreifen, die langen Teller ziert an ihrer Spitze ein schwarzes Haarbüschel.
Die roten Borsten stehen nur schütter auf der braunen Haut, die, dicht mit Fettzellen durchsetzt, sehr schwer zu konservieren und zu gerben ist.
Diese Sauen sind tagaktiv und ziehen gemischt mit alten Keilern in Rotten durch die Wälder. Selten wechseln alte Keiler auch ein-zeln. Suhlen werden wie bei allen Sauen sehr gern angenommen.
Die Waffen sind deutlich geringer als beim europäischen Wildschwein, die stärksten Waffen haben bis zwanzig Zentimeter Ge-wehrlänge und maximal zehn Zentimeter Hauerlänge.
Riesenwaldschweine   Hylochoerus meinertzhageni   wurden erstmals 1904 beschrieben, sie besiedeln die entlegensten Urwaldgebiete und sind daher eine rare Trophäe. Erst tagelange Fußmärsche bringen den Jäger in die schwülen Sümpfe, ihre bevorzugten Einstände. Nur in der Trockenzeit kann man in diese eindringen. Während und nach der Regenzeit versinkt man im schwarzgrauen Morast bis an die Hüfte und mehr !
Falls der extrem seltene Anblick die Beobachtung beim gierigen Äsen des saftig grünen Sumpfgrases gestattet, beobachtet man erstaunt das Hin  und Herwackeln der weichen Spitzen ihrer langge-zogenen Teller. „Schlappohren“ wäre beim Riesenwaldschwein ein wohl unwaidmännischer, aber eher zutreffender Ausdruck.
Typisch sind die senkrecht abstehenden, acht bis zehn Zentimeter langen, schütteren, schwarzen Borsten, die das Wild viel größer, wie einen Kater mit gesträubten Haaren, erscheinen lassen. Auf dem Rücken stehen die Borsten dichter und bilden eine angedeutete Mähne. Die Schwarte ist erstaunlich dünn, jegliches Feist im Unterhautgewebe sowie ein „Schild“ fehlen.
Charakteristisch sind die dicken, bindegewebigen, mit Drüsen durchsetzten Platten unter den Lichtern, sowie der mit fünfzehn Zentimeter Durchmesser sehr große, gewölbte, wie ein „Schlabbermaul“ wirkende Wurf. Der zwanzig Zentimeter lange Pürzel trägt nur auf den letzten acht Zentimetern auf beiden Seiten feine, lange, schwarze Haare.
Das Wildpret ist erstaunlich hell und auch bei alten Sauen schmackhaft und zart. Der beim Schwarzwild häufige erdige Geschmack alter Keiler fehlt. Hauende Schweine ziehen meistens mit der Rotte, selten allein.
Die Stärke der Riesenwaldschweine und ihrer Waffen ist bei den Vorkommen in Ost  und Westafrika deutlich unterschiedlich. In Kenia wurden Riesenwaldschweine mit bis zu dreiundreißig Zentimeter langen Gewehren, in West  und Zentralafrika Sauen mit im Schnitt meist nur bis sechzehn Zentimeter langen Gewehren gestreckt. Auch im Körperbau sind westafrikanische Riesenwaldschweine mit Gewichten bis 130 Kilogramm deutlich geringer, ihr Borstenkleid ist gleichmäßig schütter, beim ostafrikanischen Waldschwein hingegen am Rücken und den Läufen dichter.
Mit leisem Knall – Pinselohrschein mit Reduzierpatrone
Wieder einmal zog es mich in die Regenwälder Kameruns. Diesmal sollte es mit den Pygmäen im äußersten Südosten des westafrikanischen Landes im Kongobecken zu abgelegenen Sümpfen gehen. Rund einhundert Kilometer mußten wir bis zu unserem Ziel zu Fuß durch den grünen Dschungel zurücklegen. Die aus Pygmäen und Bantus  den großen Schwarzen des Kongobeckens   bestehende Trägerkarawane transportierte täglich über achtzehn bis fünfundzwanzig Kilometer, auf verschlungenen Wildwechseln oder in kleinen Bächlein watend, ihre Traglasten von rund fünfzehn bis zwanzig Kilogramm auf dem Kopf oder mit Rindenstreifen festgemacht auf dem Rücken. Die Sicht betrug fast immer nur wenige Meter. Lichtungen oder Bachläufe mit dreißig Meter Sicht waren eine Rarität. Nach drei erschöpfenden, aber jagdlich ausgefüllten Marschtagen erreichten wir unser Ziel, vor uns öffnete sich ein breiter Streifen offenen Geländes.
Da wir erst gegen Mittag den Sumpf erreichten, erwartete ich kaum Anblick, trat aber trotzdem vorsichtig mit schußbereiter Waffe an den Waldrand und suchte die grünen Flächen ab, die sich achtzig Meter breit, gut zweihundert Meter nach links und rechts hinzo-gen. Plötzlich wurde mein Blick von einer Bewegung im gegenüberliegenden Palmenwald gefesselt. Da stand doch leibhaftig auf hundert Meter ein recht guter Elefantenbulle und äste stetig Palmenschößlinge. So vertraut kann man Urwaldelefanten selten beobachten.
Als ich seine kurzen, rund 150 Zentimeter messenden, aber dicken Stoßzähne abschätzte, stieß mich mein Fährtensucher an, um meine Aufmerksamkeit nach rechts zu lenken. Dort brachen und suhlten auf sechzig Meter gut fünfzehn Pinselohrschweine. Ihre rote Farbe kontrastierte reizvoll mit dem grünen Sumpfgras.
Da Elefant nicht mehr auf meinem Wunschzettel stand, aber ein hoher Festtag näherrückte, kamen mir die Pinselohrschweine gerade recht. Der Urwald hat kaum schmackhafteres Wildpret zu bieten.
Das Ansprechen nach dem Geschlecht war in dem hüfthohen Gras nicht einfach, schließlich meinte ich nach der Färbung des Hauptes und verstärktem Backenbart einen Keiler ausgemacht zu haben. Da er erst beim Suhlen spitz zu mir frei wurde, entschloß ich mich zu einem Schuß auf das Haupt.
Meine Großwildwaffe im Kaliber .460 Weatherby Magnum liegt dank ihres Gewichtes von fünfeinhalb Kilogramm auch freihändig bomben-fest, das Balkenkorn stand genau zwischen den Lichtern. Im nur fünfundneunzig Dezibel leisen Knall der Reduzierhülse war ledig-lich ein kurzes Zucken des Keilers zu sehen, die 200 grains 12,9 Gramm schwere Bleikugel war genau durchs Licht ins Gehirn gedrungen. Die anderen Pinselohrschweine warfen auf, sicherten kurz und ästen dann unbekümmert weiter. Auch der starke Elefant zog nur zehn Meter tiefer in die licht stehenden Palmen und riß dort Palmensprößlinge aus.
Unser Festbraten war gesichert, wir konnten unbeschwert die Wildbeobachtung einige Minuten genießen. Dann allerdings kam eine leichte Brise von hinten auf, mit kurzem Wuff zogen die Sauen in Deckung. Dies alarmierte auch den Elefanten worauf er ihnen im raumgreifenden Troll über die freie Fläche in den dichten Regenwald folgte.
Genau vor einem Jahr konnte ich unter fast gleichen Umständen hier zusammen einen Kapitalelefanten, Rotbüffel und Riesenwaldschweine beobachten und den ersehnten Waldschweinkeiler erlegen.

Ausrüstungstips- RvM= Ruffinoni

Ausrüstung :
Die logistische Vorbereitung einer Jagdreise entscheidet mit über den Erfolg einer Reise. Schließlich begibt sich der Auslandsjäger oft in völlig unterentwickelte Gebiete. Zunächst sollte man seine Checkliste nach der Devise „ So viel wie nötig, so wenig wie möglich „ nach den individuellen Erfordernissen durchforsten. Dann türmt man am besten in einem Raum die für erforderlich erachteten Ausrüstungsgegenstände auf. Anschließend staunt man über den entstandenen Berg und reduziert weiter auf die Dinge, die man wirklich braucht.
Während der Reise sollte man sich kritisch mit der mitgenommenen Ausrüstung beschäftigen und im Tagebuch notieren, was wirklich benutzt wurde. Man staunt dann nicht schlecht über den überflüssig mitgeschleppten Plunder.
…gezieltes Packen …
Da die Reise meistens genau terminlich abgestimmt ist, hat man keine Zeit, auf verloren gegangenes Gepäck oder fehlgeleitete Koffer zu warten. Ersatz kann oft auch im Lande nicht beschafft werden. Daher empfiehlt sich gezieltes Packen : Ins Handgepäck sollen die wertvollen und notwendigen Gegenstände. Die als Gepäck aufgegebene Ausrüstung bitte innen und außen deutlich mit der Heimatanschrift und eventuell der Empfängeranschrift, einschließlich Telefonnummer kennzeichnen. Nur so kann es beim Abreißen der Identifikationsanhänger wieder zugestellt werden. Seesäcke sind sehr praktisch und unverwüstlich, mit Wäschestiften kann man unauslöschbar die Anschrift auf sie schreiben.
Rucksäcke verpackt man sehr zweckmäßig in einem leichten Karton. So werden sie an den Fließbändern nicht beschädigt, lassen sich gut beschriften und sehen für Langfinger nicht anziehend aus. Im Zielland wirft man den Karton in den Müll oder deponiert ihn für den Rückflug.
…nach Zweck sortiert verpacken: Küche, Jagdausübung, Schlafen…
Die Ausrüstung sollte auch schon vorsortiert und nicht wahllos durcheinandergestopft sein. Gegenstände, die nicht feucht werden dürfen, werden doppelt in Einkaufstüten, Müllsäcke oder andere Plastiksäcke verpackt. Durchsichtige Behältnisse haben später enorme Vorzüge, man wühlt sich nicht zu Tode, da man von außen schon den Inhalt erkennt.
…weitergehender Regenschutz…
Bei zu erwartendem Regen sind kleine Weithals Plastiktonnen mit dreißig bis vierzig Liter Inhalt ideal. Bei kleineren Industrieunternehmen oder Handwerkern fallen sie als Verpackungsmüll für Chemikalien an, man kann sie dort umsonst bekommen. In den See-sack oder Rucksack gestellt, kann man druck und feuchtigkeitssicher alles Wichtige in ihnen unterbringen. Ein zusätzlicher Vorteil ist ihre Übersichtlichkeit, man wühlt abends bei der unvermeidlichen Suche nach benötigtem Kleinkram nicht wie im See  oder Rucksack alles kreuz und quer durch. Nach der Reise kann man die Plastikbehälter wegwerfen oder zum Trophäentransport verwenden. Für Expeditionen speziell gefertigte Tonnen mit integrierten Tragegurten sind sehr teuer und schwer.
…Rucksäcke aller Arten…
Rucksäcke gibt es wie Sand am Meer in allen Variationen. Früher favorisierte man den Rucksack mit Außengestell, er hat den Vorteil, daß die erwünschte Zweidrittel Gewichtsverteilung auf die Hüfte leichter zu erreichen ist und der Rucksack nicht schweiß-treibend am Rücken aufliegt. Seit einigen Jahren wird der Innengestellrucksack bevorzugt, er hat weniger sperrig Vorteile im Gebirge und beim Transport. Wichtig ist eine sorgfältige Verarbeitung, den Kauf von Billigangeboten bereut man spätestens, wenn man den Rucksack selber tragen muß, oder wenn sie schwerbeladen reißen.

Reisen ohne Risiko – Gesundheitstips –„ Montezumas Rache“
„Montezumas Rache „ = Durchfallerkrankungen = Gastroenteritis :

Die häufigste Erkrankung für Reisende in tropische oder subtropische Gegenden ist ein Durchfall. Hierbei muß man verschiedene Gruppen von Erkrankungen unterscheiden.

a)    „Travellers disease“ wird eine Erkrankung genannt, die durch eine Gewöhnung des Reisenden an die in der neuen Region üblichen Kolibakterien eintritt. Jeder Mensch hat in seinem Darm ständig lebende, für die Verdauung notwendige Kolibakterien, gegen die er immun ist, sie können ihn nicht krankmachen.
Diese Bakterienstämme sind aber in den einzelnen geographischen Regionen unterschiedlich, man reagiert bei stärkerem Befall mit „neuen“ Kolibakterien mit einem harmlosen Eingewöhnungsdurchfall
von zwei bis vier Tagen.
b)    Toxische Diarrhoe = Durchfall durch Toxine = Giftstoffe:
Bakterien, die sich auf infizierter Nahrung vermehren, enthalten Giftstoffe   Toxine  . Fliegen übertragen Bakterien; besonders Milchprodukte und Hackfleisch sind idealer Nährboden für alle Keime. Beim Erhitzen werden die Bakterien abgetötet, es bleiben die hitzebeständigen Toxine übrig und bewirken einen sehr typischen Brechdurchfall:
Schon wenige Stunden nach dem Essen wird heftig erbrochen, und unter Krämpfen tritt wässriger Durchfall auf. Bei diesem, nur durch die Giftstoffe bewirkten Brechdurchfall, braucht man keine Antibiotika einzunehmen, obwohl man sich sterbenskrank fühlt. Mit dem Auscheiden der Gifte durch Erbrechen und Durchfall wird der Körper wieder gereinigt.
c)Infektiöse Diarrhoe:
Hierbei ist der mit Unwohlsein und Leibschmerzen langsam begin-nende und erst nach einem Tag auftretende Durchfall typisch. Er kann sich mit Fieber und Krämpfen immer stärker und heftiger aus-bilden, da die aufgenommenen lebendigen Bakterien oder Viren sich erst im Körper zunehmend vermehren.
In diesem Fall ist eine Antibiotikabehandlung mit Doxycyclin oder Bactrim angezeigt.
Behandlung :
Die Basisbehandlung aller Durchfälle setzt reichliche Flüssig-keitszufuhr, am besten mit einem Mineralienzusatz ( Medikament : Elotrans ), voraus, dazu die Gabe von drei mal zwei Kohletablet-ten, gerbstoffhaltigen Tabletten und eventuell kurzfristig die Darmbewegungen ruhigstellender Medikamente ( Immodium ). Schwar-zer Tee, der mindestens zehn Minuten gezogen hat, damit die hei-lenden Gerbstoffe frei werden, ist ideal. Auch Coca Cola enthält in geringer Konzentration die Elektrolyte, die der Körper mit dem Durchfall massiv verliert und benötigt, allerdings müssen Sie die Kohlensäure mit einer Gabel herausquirlen. Besser jedoch wirkt Tomatensaft, welchen Sie aus mitgeführtem Konzentrat selber an-rühren können.
Halten Sie einige Tage Diät : Bananen, Schokolade, trockenes Weißbrot und viel Flüssigkeit ohne Zucker.
Die Vorbeugung ist am wichtigsten. Sie sollten meiden : rohe Salate , ungeschälte Früchte, Speiseeis, Milchspeisen, Mayonnaisen, nicht desinfiziertes Wasser   dazu zählen auch die Eiswürfel im Drink.
Unter Tropenmedizinern gilt Salat als die „giftigste“ Pflanze der Tropen. Verzichten Sie während des Urlaubs lieber darauf. Auch wenn er noch so verlockend knackig frisch aussieht. Nur wenn der Salat mit Kaliumpermanganat   eine Messerspitze auf einen Liter Wasser bei zehn Minuten Einwirkung behandelt wurde, ist er einigermaßen keimarm.
Auch Wassermelonen können zu schweren Durchfällen führen. Die Händler legen sie in heißen Ländern über Nacht in Wasser, damit sie frisch und schwer bleiben. Dem Händler ist jedes Wasser, auch Abwasser recht, die darin enthaltenen Keime wandern durch die Schale in den idealen zuckerhaltigen Nährboden des Melonenfleischs.
…konsequente Wasserdesinfektion ist nötig …
Da Sie viel trinken müssen, und Wasser in heißen Ländern das wichtigste Getränk ist, gehören wasserdesinfizierende Mittel unbedingt ins Handgepäck. Dies sind zum Beispiel Mikropur Tabletten, die eine Stunde, und Certisil Tropfen, die nur fünfzehn Minuten Kontaktzeit benötigen. Die Tropfen können Sie schnell und unauffällig in die bereitgestellten Wasserkaraffen oder Ihre Feldflasche geben. Mit diesen Silbernitrationen und Chlor ist das Wasser keimfrei über Wochen haltbar. Auch das Wasser zum Zähne-putzen muß desinfiziert sein. Duschwasser darf nicht verschluckt werden.
Wer unter geringer Produktion von Magensäure leidet, soll bei regelmäßiger Einnahme von Verdauungspräparaten vor Durchfall geschützt sein, da die Salzsäurebarriere des Magens dadurch erhöht wird.

Medizinische Checkliste :
Feldflasche, Certisil Tropfen, Kohletabletten, Elotrans, Immodi-um, Doxycyclin Tbl, Kaliumpermanganat bei Selbstversorgern.
Die Apotheke mixt Ihnen statt Elotrans auch kostengünstig folgen-de Mineralienmischung, die Sie pro Liter abgekochtes Wasser, in wasserdichte Plastikbeutel abgepackt, ( z.B. fünfmal für 5 Tage) mitnehmen können:
3,5 g Natriumchlorid ( Kochsalz ), 2,5 g Natriumbicarbonat ( Soda ), 1,5 g Kaliumchlorid, 20,0 g Glukose
Weltzeiten-Tabelle
Weltzeitentabelle
Oft ergibt sich die Frage, wann man überseeische Partner am be-sten anwählen kann, ohne sie mitten in der Nacht aus dem Bett zu schrecken, oder stundenlang vergeblich leere Büros anzuwählen.
Folgende Tabell mag dazu eine Hilfe sein. Die wichtigsten Städte sind aufgeführt, nicht erwähnte Orte muß man sich aus dem Atlas suchen. Die Zeitzone der nächsten, in der Tabelle verzeichneten Stadt gilt dann sinngemäß.
A : Honolulu,
B : Anchorage,
C : Los Angeles, San Franzisko, Seattle,
D : Edmonton,
E : Cancun, Chicago, Memphis, Minneapolis, Winnipeg,
F : Boston, Cleveland, Detroit, Miami, Montreal, New York, Toron
to, Washington D.C.
G : Greenwich Time : Glasgow, London,

A       B     C     D     E     F      G       H     J K       L      M
24h   1 h   2 h   3 h   4 h   5 h  10 h 11 h  17 h 18 h 19 h 20 h
1 h   2 h   3 h   4 h   5 h   6 h  11 h 12 h  18 h 19 h 20 h 21 h
2 h   3 h   4 h   5 h   6 h   7 h  12 h 13 h  19 h 20 h 21 h 22 h
3 h   4 h   5 h   6 h   7 h   8 h  13 h 14 h  20 h 21 h 22 h 23 h
4 h   5 h   6 h   7 h   8 h   9 h  14 h 15 h  21 h 22 h 23 h 24 h
5 h   6 h   7 h   8 h   9 h  10 h  15 h 16 h  22 h 23 h 24 h  1 h
6 h   7 h   8 h   9 h  10 h  11 h  16 h 17 h  23 h 24 h  1 h  2 h
7 h   8 h   9 h  10 h  11 h  12 h  17 h 18 h  24 h  1 h  2 h  3 h
8 h   9 h  10 h  11 h  12 h  13 h  18 h 19 h   1 h  2 h  3 h  4 h
9 h  10 h  11 h  12 h  13 h  14 h  19 h 20 h   2 h  3 h  4 h  5 h
10 h 11 h  12 h  13 h  14 h  15 h  20 h 21 h   3 h  4 h  5 h  6 h
11 h 12 h  13 h  14 h  15 h  16 h  21 h 22 h   4 h  5 h  6 h  7 h
12 h 13 h  14 h  15 h  16 h  17 h  22 h 23 h   5 h  6 h  7 h  8 h
13 h 14 h  15 h  16 h  17 h  18 h  23 h 24 h   6 h  7 h  8 h  9 h
14 h 15 h  16 h  17 h  18 h  19 h  24 h  1 h   7 h  8 h  9 h 10 h
15 h 16 h  17 h  18 h  19 h  20 h   1 h  2 h   8 h  9 h 10 h 11 h
16 h 17 h  18 h  19 h  20 h  21 h   2 h  3 h   9 h 10 h 11 h 12 h
17 h 18 h  19 h  20 h  21 h  22 h   3 h  4 h  10 h 11 h 12 h 13 h
18 h 19 h  20 h  21 h  22 h  23 h   4 h  5 h  11 h 12 h 13 h 14 h
19 h 20 h  21 h  22 h  23 h  24 h   5 h  6 h  12 h 13 h 14 h 15 h
20 h 21 h  22 h  23 h  24 h   1 h   6 h  7 h  13 h 14 h 15 h 16 h
21 h 22 h  23 h  24 h   1 h   2 h   7 h  8 h  14 h 15 h 16 h 17 h
22 h 23 h  24 h   1 h   2 h   3 h   8 h  9 h  15 h 16 h 17 h 18 h
23 h 24 h   1 h   2 h   3 h   4 h   9 h 10 h  16 h 17 h 18 h 19 h

Die Zeiten können sich regional bei Einführung von Sommerzeit um minus 1 bis 2 Stunden verändern.
H : Amsterdam, Frankfurt, Kopenhagen, Paris,
J : Bangkok,
K : Hong Kong, Manila, Schanghai, Singapur, Taipai,
L : Darwin, Okinawa, Osaka, Seoul, Tokio,
M : Guam, Saipan, Wellington

Jagen in Nordamerika – Wapiti
Als die ersten europäischen Siedler den östlichen Teil Nordameri-kas in Besitz nahmen, hielten sie unbefangen die in den Wäldern
lebenden größten Hirsche für Elche und nannten sie „Elk“. Zoolo-gisch ähnelt der Wapiti, wie er von den Indianern genannt wird, unserem Rothirsch, ist jedoch ein Seitenast der Cervidenfamilie. Es gibt sieben Unterarten, wovon drei in Nordamerika und vier in Asien leben.
Vor der Eroberung Nordamerikas durch die rücksichtslos die scheinbar unerschöpflichen Wildbestände vernichtenden Weißen leb-ten geschätzte zehn Millionen Wapiti in fast ganz Nordamerika. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts waren sie in neunzig Prozent des Verbreitungsgebiets verschwunden. Sowohl Wildpret, Felle als auch die von einer Freimaurerloge gesuchten und hochbezahlten Eckzähne führten fast zu ihrer Ausrottung, zwei Unterarten verschwanden.
Heute leben in zwanzig US Staaten wieder über 700.000 Wapiti, von denen jährlich zwölf bis fünfzehn Prozent gestreckt werden.
Die größte und am weitesten verbreitete Unterart ist der Wapiti der Felsengebirge ( Cervus Canadensis Nelsoni ), der von den ariden Gebieten Neu Mexikos bis zu den saftigen Buschwäldern Albertas vorkommt. Seine stärksten Populationen finden sich in den fünf Staaten des Mittleren Westen : Colorado, Idaho, Montana, Oregon und Wyoming.
Zoologie :
Der hellgrau mit tiefdunklem Vorderschlag gefärbte Wapiti erreicht hundertfünfzig Zentimeter Körpergröße bei 450 bis 500 Kilogramm. Die Brunft findet Ende September statt, der Brunftschrei hört sich wie ein schriller Trompetenstoß an. Die Amerikaner nen-nen den Ruf dementsprechend „Waldhorn“   „bugle“.
Wie den reifen Rothirsch kann man alte Wapitis mit dem Ruf auf Schußweite heranholen. Ein unumgänglicher Ratgeber für diese Jagdart ist das 200 Seiten umfassende Buch von Jim Zumbo, Box 2390, Cody, WY 82414 : „ Calling All Elk „, das er gegen 15 Dollar und drei Dollar Versand zuschickt.
Das Wapitigeweih hat selten mehr als zwölf Enden, Kronen werden nicht gebildet, die Stangen können bis zu hundertsechzig Zentimeter lang werden.
Ein gutes Wapitigeweih gilt auf Grund des hohen Jagddrucks als eine der am schwierigsten zu erbeutenden Trophäen Nordamerikas.
In den elf westlichen US Staaten liegen die fünf Länder Colorado, Idaho, Montana, Oregon und Wyoming, die mit jeweils mehr als 75.000 Wapiti die stärksten Vorkommen haben. Kalifornien und Nevada haben nur wenige Lizenzen für Residents, in Arizona werden die stärksten Wapiti und in Colorado die größte Zahl erlegt.
Non Resident können in Arizona, Neu Mexiko und Wyoming an einer Lotterie der wenigen, für Non Resident zur Verfügung stehenden, Lizenzen = „tag“ teilnehmen, wobei in Arizona und Neu Mexiko zusätzlich auf Privatland und in Indianerreservaten Lizenzen gekauft werden können. Idaho und Montana bieten eine geringe Zahl von Lizenzen für Non Resident, die direkt verkauft werden. Oregon gibt die Non Resident Lizenzen ebefalls direkt aus.
Die Staaten geben meist unterschiedliche Lizenzen aus und haben separate Jagdzeiten für Bogenjäger, Vorderladerschützen und mit modernen Waffen ausgerüstete Jäger.
Die Gebühren differieren zwischen hundert und dreihundert Dollar.
In Wyoming wurden in einem Jahr ( 1984 ) bei einem Bestand von rund 80.000 Wapiti 53.842 Lizenzen für Resident und 7.778 für Non Resident ausgegeben. Erlegt wurden aber nur 14.643 Wapiti, eine Erfolgsquote von 23,8 Prozent. Zusätzlich erlegten 4.810 Bogenjäger 393 Wapiti. Der Jagddruck ist in den, je nach Zone unterschiedlichen, zwei bis acht Wochen Jagdzeit hoch, allerdings sind die allermeisten amerikanischen Jäger nur am Wildpret interessiert, der Jagddruck erschöpft sich dementsprechend entlang der Wege, dort ist das Wildpret leicht zu bergen.
Körperliche Fitness und der Mut, mit dem Rucksack ins weglose Hinterland zu mehrtägigen Fußjagden aufzubrechen, steigert den Jagderfolg und die Aussicht auf einen reifen Hirsch.

Länderüberblick der wichtigsten Staaten :
Arizona
Die Aussicht auf eine starke Trophäe ist bei den rund 30.000 Wapiti bei 10.000 Jägern am größten. Immerhin beträgt die Erfolgsrate 58 Prozent.
Das Geheimnis der starken Trophäen ist durch mehrjährige Sperrung von Jagdgebieten zu erklären. So haben die Hirsche Zeit, alt zu werden und starke Geweihe zu schieben. Unterstützend wirken die milden Winter in dem Wüstenland.
Die Population ist stetig im Wachsen und stieg in den letzten Jahren um zwanzig Prozent.
Die besten Jagdzonen liegen in den großen Staatswäldern bei Flagstaff und Springerville.
Die „tags“ werden für Resident gegen sechzig Dollar und Non Resident gegen dreihundert Dollar in einer Lotterie gezogen. Anträge müssen bis Ende Juni abgegeben sein.
Info: Arizona Game and Fish Departement, 2222 W. Greenway Rd. Phoenix, AZ 85023 Tel.602 942 3000.

Colorado :
Mit rund 180.000 Wapiti besteht in diesem Staat die höchste Wild-population. 1989 wurden von 160.000 Jägern 32.000 Hirsche erlegt, was einen Jagderfolg von zwanzig Prozent bedeutet.
Hohe Vorkommen finden sich im Moffat  und Routt County, sowie am White River, Uncomahgre, Durango, Ouray, Gunnison und den westlichen San Juan Regionen.
Das Indianer Reservat von San Juan ist berühmt für die dort gesehenen starken Wapiti, Lizenzen werden in Reservaten separat durch Indianer erteilt, die dann auch führen.
Wie schon erwähnt steigert der Aufbruch zu Fuß in verkehrsmäßig unerschlossenes Hinterland die Chance auf einen alten Hirsch erheblich.
Um den Jagddruck zu mildern, beschritt Colorado einen eigenen Weg und hat drei Jagdzeiten, die unter anderem nach der Trophäenstärke gestaffelt sind. So haben Gabler und Spießer unterschiedliche Jagdzeiten. Die Ausgabe von „Tags“ ist unbegrenzt, sie müssen aber bis Mitternacht vor Beginn der Saison gekauft werden. Resident zahlen 25 Dollar, Non Resident 210 Dollar.
Info: Colorado Division of Wildlife, 6060 Broadway, Denver, CO 80216 Tel.303 297 1192

Idaho :
In den letzten zehn Jahren hat sich die Wapitipopulation auf rund 125.000 verdoppelt. Entsprechend stiegen die Abschußzahlen von 4.000 im Jahr 1975 auf 21.000 in der Saison 1989.
Reichlich unerschlossenes Hinterland bietet gute Erfolgsaussichten auf gute Trophäen.
Selway Wilderness und Panhandle Region sind in dieser Hinsicht sehr erfolgsversprechend.
Im zentralen und südlichen Teil des Staates darf man nur Hirsche erlegen, in anderen Regionen gibt es auch Lizenzen für Spießer oder weibliche Tiere.
Rund 90.000 Jäger werden über 20.000 Wapiti ( 22 Prozent Jagderfolg ) erlegen, die „Tags“ für Resident sind gegen 21,5 Dollar unbegrenzt erhältlich, für Non Resident werden 13.000 Genehmigungen gegen 322 Dollar direkt ausgegeben. Wer zuerst kommt, wird zuerst bedient.
Info: Idaho Department of Fish and Game, 600 S. Walnut, Box 25, Boise, ID 83707, Tel.208 334 2920

Montana :
Die 85.000 Wapiti leben überwiegend in den Wäldern im westlichen Teil des großen Staates. Aber auch im C.M. Russell Gebiet um das Fort Peck Reservoir bestehen gute Vorkommen. Um den Yellowstone Park werden die meisten Hirsche erlegt, die im Boone and Crocket Rekordbuch geführt werden, da sie im Park alt werden können. Trotz der Wildverluste durch Dürre und Brände im letzten Jahr werden weiterhin starke Hirsche in dieser Region auf der Strecke erwartet. 1989 erlegten 110.000 Jäger rund 15.000 Wapiti   13 Prozent Erfolg. Gallatin National Forest bei Yellowstone, sowie die westlichen Berge sind erfolgsversprechend.
„Tags“ für Resident werden unbegrenzt gegen zwölf Dollar, 17.000 „Tags“ für Non Resident gegen 450 Dollar an die Erstkommenden ausgegeben. Die Lizenz erlaubt auch den Abschuß von Schwarzbär, Weißwedelhirsch und Niederwild, sowie das Fischen.
Info: Montana Departement of Fish, Wildlife and Parks, 1420 E.Sixth Ave., Helena, MT 59620 Tel. 406 444 2612.

Neu Mexiko :
Rund 30.000 Wapiti kommen vor, die Population ist stetig im Zunehmen begriffen, obwohl jährlich rund 15.000 „Tags“ für öffentliches Land verlost werden. Die Waldgebiete bergen starke Hirsche, rund fünftausend Wapiti werden jährlich erlegt Erfolgsquote mit dreißig Prozent hoch.
Privatland wird anders behandelt. Die Landeigner bekommen pro Besitz eine feste Quote zugeteilt, die sie als komplette geführte Jagd frei anbieten können. Die Preise für Farmjagden bewegen sich zwischen vier  und sechstausend Dollar.
Die Jagdzeiten variieren nach Region und Waffenart, Anträge für die Verlosung der Lizenz müssen bis Ende Mai gestellt werden, die Jagden beginnen Anfang Oktober, Resident zahlen 25 Dollar, Non Resident 210 Dollar für die Lizenz.
Valle Vidal unit ist ein Geheimtip für kapitale Hirsche.
Info: New Mexico Departement of Game and Fish, State Capitol, Santa Fe, NM 87503 Tel. 505 827 7885

Oregon :
Die stattliche Zahl von 140.000 Jägern erlegt jährlich rund 15.000 Wapiti des rund 105.000 Tiere zählenden Bestandes   Jagderfolg 11 Prozent.
Starke Hirsche werden aus der John Day Region gemeldet. Westlich von den Rocky Mountain Cascades kommt in dichten Wäldern in regnerischem Klima die Unterart des Roosevelt Wapiti und östlich in aridem Klima und offenen Wäldern der Rocky Mountain Elk vor.
Rund zwei Millionen Acres öffentlichen Landes dürfen trotz vorhandener Wege nur zu Fuß oder per Pferd betreten und bejagt werden. Blue Mountains ist ein empfohlenes Jagdgebiet.
Lizenzen für die zwei Jagdzeiten, von denen nur eine ausgewählt werden darf, werden unbegrenzt ausgegeben.
Info: Oregon Departement of Fish and Wildlife, P.O.Box 59, Port-land, OR 97207, Tel. 503 229 5477

Utah :
Die gezielte Förderung der Wapitibestände in den letzten zwanzig Jahren ließ ihre Zahl außergewöhnlich stark von 10.00 auf rund 40.000 mit einer derzeitigen jährlichen Zuwachsrate von 5.000 „Elk“ ansteigen.
1989 erlegten 32.000 Jäger 8.200 Wapiti, eine Erfolgsrate von zweiundzwanzig Prozent.
Die Uinta primitive area südlich der Grenze zu Wyoming bietet ein unberührtes Hinterland mit kapitalen Hirschen, steigern kann man die Erfolgsaussichten durch Bieten auf eine der Zonen, die nur einer begrenzten Zahl von Jägern freigegeben werden.
Normale Lizenzen werden unbegrenzt ausgegeben, die oben erwähnten Sondererlaubnisscheine werden verlost, Anträge müssen bis Ende Juli abgegeben werden.
Ein Vorteil ist auch der frühe Jagdbeginn Anfang Oktober, somit kann man versuchen, alte Hirsche in der Brunft mit dem Ruf „ to bugle „ zu sprengen.
Die Jagdzeit beträgt nur rund zwei Wochen.
Info: Utah Division of Wildlife Resources, 1596 W. North Temple, Salt Lake City, UT 84116, Tel.801 533 9333

Washington :
Obwohl Washington nach Kalifornien der am dichtesten bevölkerte Staat des Westens ist, bieten die dichten Wälder der Rocky Mountains rund 60.000 Wapiti Schutz. Wie im angrenzenden Oregon kommen Roosevelt und Rocky Mountain Elk im entsprechenden Biotop vor. 80.000 Jäger erlegen jährlich 8.000 Wapiti, eine Erfolgsquote von zehn Prozent.
Die Jäger müssen sich für eine Region, eine Jagdzeit und eine Waffenart entscheiden, so wird der Jagddruck verteilt.
Wie in Oregon besitzen im westlichen Gebirgsteil private Holzgesellschaften große Ländereien und lassen die Jäger oft frei jagen. Auch auf öffentlichem Land, wie im Gifford Pinchot National Forest, kann erfolgsversprechend gejagt werden.
Lizenzen werden für 25 Dollar an Resident und für 225 Dollar an Non Resident unbegrenzt ausgegeben. Nur für spezielle Zonen werden „Tags“ verlost, Abgabefrist der Anträge ist Anfang August.
Info: Washington Departement of Wildlife, 600 N. Capitol Way, Olympia, WA 98504 Tel.206 753 5728

Wyoming :
Rund 80.000 Wapiti leben in dem von Menschen nur dünn besiedelten Staat. So beträgt die Erfolgsquote 35 bis 40 Prozent. Allerdings sperren sich die einheimischen Jäger gegen eine Erhöhung des auf 8.000 „Tags“ begrenzten Anteils für Non Resident. Bis zum ersten Februar müssen die Anträge abgegeben sein. Für Resident werden für 25 Dollar unbegrenzt Lizenzen ausgegeben. Non Resident zahlen 250 Dollar, für die eine landesweite Lizenz für alle Jagdzeiten oder ein zonenbezogenes „Tag“ verlost wird. Die Berge der westlichen Landeshälfte, besonders die Bridger Teton und Shoshone National Wälder in der Nähe des Yellowstone Parks bieten gute Chancen auf die im Schutz des Nationalparks alt und kapital gewordenen Hirsche.
Ein Geheimtip sind die Wyoming Berge östlich des Star Valley, diese sind nicht als „Wilderness“ deklariert. In „Wilderness“ Regionen dürfen Non Resident nur in Begleitung lizenzierter Führer jagen.
Aber auch Bighorn National Forest im nördlichen, mittleren Lan-desteil und Medicine Bow National Forest sind gute Jagdgebiete.
Info: Wyoming Game and Fish Departement, 5400 Bishop Blvd, Chey-enne, WY 82002 Tel.307 777 6974
Wer eine Jagdreise ohne Führer vorbereiten will, muß darauf gefaßt sein, daß er eventuell als „Schneider“ zurückkommt. Dafür ist das Erlebnis umso größer und die Chancen für die nächste Reise meist sehr viel größer.
…So wird es gemacht…
An die Wildbehörde schreiben und anfordern von Informationsbroschüren mit Rückporto ist ein guter Einsteig, doch dann sollte man zum Telefon greifen und die Gebühren fürs Auslandsgespräch nicht scheuen.
Besonders die Amerikaner im Westen   und generell im Dienstleistungsgewerbe   sind ausgesprochen freundliche, unkomplizierte und hilfsbereite Menschen. Dies merkt man nicht nur am Telefon, sondern überall im praktischen Leben vor Ort, sei es Busfahrt, örtliche Forstbehörden, Ausrüstungsgeschäfte, Restaurants und alle  Dienstleistungsbetriebe.
Vor dem Telefonat mit der Wildschutzbehörde studiere man die Jagdzonen auf Detailkarten, die Buchhandlungen gern besorgen. In den USA werden Karten in kleinem Maßstab für Staaten westlich des Missisippi direkt von Branch of Distribution, U.S. Geological Survey, Federal Center, Denver, Colorado 80225 und für Gebiete östlich des Missisippi von Branch of Distribution, U.S. Geologi-cal Survey, 1200 South Eads Street, Arlington, Virginia 22202 verkauft.
So vorab informiert fragt man gezielt nach den besten Gebieten für die gewünschte Jagdart und das gesuchte Wild, läßt sich auch die Erlegungszahlen geben und eventuell den Jagddruck beschreiben. Wie gesagt, Amerikaner jagen am liebsten in der Nähe von Verkehrswegen, also haben Sie den Mut zum mehrtägigen Fußmarsch mit Campingausrüstung, wenn Ihnen am Jagderfolg   und höchstem Erlebnis  gelegen ist.
Seien Sie nicht enttäuscht, wenn die erste Reise wahrscheinlich ohne Jagderfolg endet, die nächste Fahrt bringt dann die ersehnte Beute   Inshallah  , die Ihnen nun umso mehr bedeuten wird.